Christian Graner: Innovationserwartungen und Wettbewerbsdruck

Interview mit Christian Graner
Wir sprechen mit Christian Graner, Business Development der OptioPay GmbH über digitale Neu- und Weiterentwicklungen im Bereich Finanzdienstleistungen.

Die Fintech-Szene ist angetreten, um den etablierten Wettbewerbern in der Finanz- und Versicherungsbranche den Rang abzulaufen. In welchen Bereichen konnten Fintechs signifikante Marktanteile gewinnen?

Christian Graner: Konträr der Entwicklung traditioneller Finanz- und Versicherungsunternehmen haben sich Fintechs vor allem im Banking- und Paymentsektor einschlägige Marktanteile sichern können. Während Banken mit digitalen und dynamischen Vorteilen der Challenger-Banken zu tun haben, haben etablierte Versicherungen mit nutzerfreundlichen und transparenten Insurtechs zu kämpfen. OptioPay verbindet hierbei gefragte PFM Features der Neo-Banken und vermittelt darüber hinaus vorteilhafte Finanzkampagnen auf Basis von Kunden-Bankdaten.

Was ist Ihr Kerngeschäft, welche die wichtigsten Alleinstellungsmerkmale Ihres Unternehmens?

Christian Graner: OptioPay ist ein auf Open Banking spezialisierter Finanztechnologie-dienstleister für kundenzentrierte Mehrwertlösungen und Bankdaten basierte Kampagnen. Wir verstehen uns als FinAdTech (financial advertising technology provider) und vermarkten unsere Open Banking Plattform als White Label Lösung für Unternehmen aus unterschiedlichen Industrien. Deren Kunden melden und verbinden sicher ihr Bankkonto, um exklusive und vorteilhafte Finanzkampagnen auf Basis ihrer Transaktionsdaten zu erhalten (z.B. Gutscheine mit Mehrwert, Vertragsoptimierung, PFM-Features, Ratschläge zum Geld- und Zeitsparen sowie Nachhaltigkeitskampagnen à la „plant a tree“). Im Open Banking Kontext ist das in dieser Form einzigartig.

Neben namhaften Partnern wie Adidas, Amazon, Douglas, Ikea, Lieferando, Otto, Rewe, Rossmann oder Zalando, zählen Größen wie DZ Bank, Comdirect Bank, Sparkasse, Commerzbank, HDI, AXA, Gothaer, Fonds Finanz, Blau Direkt, Deutsche Post, BS Energy, oder die Basler Kantonalbank zu unseren Top 100 Unternehmenskunden. OptioPay wurde 2014 von Marcus Börner (CEO) und Oliver Oster (COO) in Berlin gegründet, beschäftigt über 50 Mitarbeiter aus 24 Ländern und ist operativ in der DACH-Region und in den Niederlanden tätig.

Welchen Mehrwert bieten Sie Kunden im Vergleich zu ihren etablierten Wettbewerbern?

Christian Graner: Kunden von OptioPay profitieren von einer White Label Technologie, die direkt über APIs in eine bestehende IT-Infrastruktur eingebaut, oder als stand-alone Plattform erstellt werden kann. Neben geringem Integrationsaufwand erhalten Kunden wichtige Datenerkenntnisse über das Kaufverhalten ihrer Kunden, um Cross- und Upsellingpotentiale zu realisieren und neue Umsatzkanäle schaffen zu können. OptioPays Open Banking Plattform ist eine Grundlage für nachhaltige Kundenzufriedenheit und schützt vor agilen, innovativen Mitbewerbern oder Vergleichsportalen.

Es gibt zwei Ansätze in der Fintech-Szene: Übernahme des Marktes oder Kooperation mit etablierten Unternehmen. Welchen Ansatz halten Sie für zielführender, wie agiert ihr Unternehmen?

Christian Graner: OptioPay ist ein B2B2C-Finanzdienstleister, eine Kooperation mit Unternehmen und die Schaffung von Mehrwerten für unsere Unternehmen und deren Kunden ist unser Ziel. Das Besondere an Open Banking ist gleichzeitig die Möglichkeit, neue Ökosysteme zu etablieren. Dabei partizipieren unterschiedliche Unternehmen, die Nutzern bestmögliche Produkte und Services anbieten. Das halten wir für einen sinnvollen, kundenzentrierten Weg, den auch wir bei OptioPay gehen.

Wie schnell reagieren Ihre Wettbewerber auf neue Trends, wie hoch ist der Innovationdruck?

Christian Graner: Auffällig ist beispielsweise die Neuorientierung vieler Anbieter von Personal Finance Management Apps, die Nutzern bislang vor allem Budgetierungs- und Kontenüberblickfunktionen angeboten haben. Da eine entsprechende Monetarisierung schwer ist, bewegen sich PFMs gen Open Banking und arbeiten mit provisionsgebenden Drittanbietern zusammen, die beispielsweise eine Alternativversicherung für Nutzer präsentieren.

Grundsätzlich stellen wir bei diesen Fintechs aber eine wenig überraschend schnellere Adaptionszeit fest, als bei traditionellen Finanz- und Versicherungsunternehmen. Innovationserwartungen sind ähnlich omnipräsent wie der Wettbewerbsdruck aufrüstender Mitbewerber, wie bspw. Vergleichsportale die Bankenlizenzen erhalten. Fintech-Kooperationen können bei Betrachtung des langen go-to-market Weges sinnvoll sein, um wichtige Kundenschnittstellen nicht zu verlieren und wachsenden Kundenansprüchen mit innovativen Produkten und Services gerecht zu werden.

Welche Innovationen dürfen wir von Ihnen in nächster Zeit erwarten?

Christian Graner: OptioPays Open Banking Technologie und der Zugriff auf Bankdaten ermöglichen exorbitant viele Kombinationsmöglichkeiten spannender Finanzkampagnen. Innovation realisieren wir bei OptioPay demzufolge vor allem im Kontext neuer, exklusiver Kampagnen, die Nutzern Mehrwerte garantiert und unseren Kunden strategisch wichtige Dateneinsichten gewährt.

Herr Graner, wir danken Ihnen für das Gespräch.

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