Christoph Hennig: Abschluss einer Versicherung so einfach wie Onlineshopping

Interview mit Christoph Hennig
Wir sprechen mit Christoph Hennig, Head of Marketing & Communications von hepster - einer Versicherungsplattform für Endkunden, Partner und Versicherer, über digitale Versicherungslösungen.

Die Fintech-Szene ist angetreten, um den etablierten Wettbewerbern in der Finanz- und Versicherungsbranche den Rang abzulaufen. In welchen Bereichen konnten Fintechs signifikante Marktanteile gewinnen?

Christoph Hennig: Grundsätzlich können Fin- und Insurtechs in allen digitalen Märkten Fuß fassen und signifikante Marktanteile gewinnen. Den größten Erfolg haben dabei jene Unternehmen, die sich auf einen Teil der Wertschöpfungsmöglichkeiten fokussieren. Zum Beispiel PayPal oder N26, die angetreten sind, um den digitalen Zahlungsverkehr und das digitale Banking zu optimieren.

Für diese Entwicklung ist auch hepster ein sehr gutes Beispiel. Mit unserer Vision, die Kundenerfahrung im Bereich Versicherungen endlich volldigital und bedarfsgerecht zu gestalten, bringen wir das Thema Versicherungen auf ein neues, digitales Level und machen den Abschluss einer Versicherung so einfach wie Onlineshopping. Unser Fokus besteht darin, einfache und neu gedachte Versicherungsprodukte in digitalen Märkten zu etablieren und uns mittels Kooperationspartnern direkt am Touchpoint und Point of Sale der Endkunden aufzuhalten. Wir holen das Geschäft also schon, bevor klassische Versicherer ihren Touchpoint mit dem Endkunden haben.

Was ist Ihr Kerngeschäft, welche die wichtigsten Alleinstellungsmerkmale Ihres Unternehmens?

Christoph Hennig: Unser Kerngeschäft umfasst die Entwicklung von maßgeschneiderten, distributionsgesteuerten Add-On-Versicherungen, die sich an den Bedürfnissen der Menschen von heute sowie den Geschäftsmodellen unserer Partner orientieren. Es gibt also immer ein Kernprodukt, an das wir bedarfsgerechte Versicherungen technologisch anknüpfen. Besonderes Augenmerk legen wir auf die flexible und transparente Vertragsgestaltung sowie einen unkomplizierten Versicherungsabschluss, um ein optimales Kundenerlebnis sicherzustellen.

Unsere Technologie ermöglicht die Kommunikation der beteiligten IT-Systeme in alle Richtungen und übermittelt versicherungsrelevante Daten und Dokumente in Echtzeit. Alle wesentlichen Geschäftsprozesse vom Versicherungsabschluss über die Dokumentenerstellung bis zur Schadensabwicklung und sämtliche Abrechnungsprozesse wollen wir hoch automatisiert gestalten. Wir sehen uns als Versicherungsplattform für Endkunden, Partner und Versicherer.

Welchen Mehrwert bieten Sie Kunden im Vergleich zu ihren etablierten Wettbewerbern?

Christoph Hennig: Wir konzentrieren uns auf neue Märkte wie beispielsweise die Entwicklungen unter dem Begriff „New Mobility“. Hier sehen wir unseren größten Wettbewerbsvorteil, da wir als einer der wenigen Anbieter dazu in der Lage sind, schnell und flexibel auf Trends zu reagieren und mit unseren flexiblen Laufzeitmodellen sowie modularen Versicherungsprodukten schnell und automatisiert Policen in neue Geschäftsmodelle zu integrieren.

Alle Endkunden, egal ob sie über unsere Kooperationspartner oder unseren Webshop gebucht haben, profitieren von unserem sehr hohen Service-Anspruch in puncto Customer und Claims Support. Neben der persönlichen Note arbeiten wir kontinuierlich daran, unsere Services auch über neue Technologien wie beispielsweise KI und AI zu optimieren und damit das Kundenerlebnis zu perfektionieren.

Es gibt zwei Ansätze in der Fintech-Szene: Übernahme des Marktes oder Kooperation mit etablierten Unternehmen. Welchen Ansatz halten Sie für zielführender, wie agiert ihr Unternehmen?

Christoph Hennig: Beide Ansätze können je nach Geschäftsmodell erfolgversprechend und zielführend sein. Da sich unser Kerngeschäft auf distributionsgesteuerte Add-On-Versicherungen fokussiert, verfolgen wir den Kooperationsansatz – und das sehr erfolgreich. Bis dato konnten wir über 300 Partner in Deutschland und Österreich von hepster und unseren Versicherungsprodukten überzeugen, u.a., Rebike1, Greenstorm Mobility, Ecclesia, Reisswolf, meindienstrad.de sowie eine Vielzahl an großen und kleinen Maklern. 

Wie schnell reagieren Ihre Wettbewerber auf neue Trends, wie hoch ist der Innovationsdruck?

Christoph Hennig: Der Innovationsdruck innerhalb der Versicherungsbranche und seitens der Wettbewerber ist nach wie vor vergleichsweise gering. Klassische Versicherungen sind immer noch stark geprägt von festen Strukturen und müssen sich natürlich mehr um ihren Kundenbestand kümmern, als sich auf neue Märkte zu konzentrieren. Damit verfehlen sie jedoch gerade die Versicherungskunden, die Wert auf Flexibilität und Transparenz legen und stark bedarfsorientiert konsumieren. Und hier hat hepster die Nase vorn. Dank unseres Geschäftsmodells und unserer Prozesse können wir auf Trends am Markt schnell reagieren, unsere Versicherungsprodukte direkt an den Bedürfnissen unserer Kunden entwickeln sowie neue Lösungen schnell und flexibel implementieren.

Unser Innovationsgeist und -druck begründet sich weniger am Wettbewerb als an unserer eigenen Vision. Innovationen sind Teil unserer hepster DNA und unseres eigenen Anspruchs, uns stets weiterzuentwickeln und unsere Prozesse zu optimieren.

Welche Innovationen dürfen wir von Ihnen in nächster Zeit erwarten?

Christoph Hennig: Wir wollen die digitale Wertschöpfungskette unseres Portfolios in allen Prozessen weiter optimieren, noch effizienter werden und uns so klarer am Markt positionieren. So werden wir einerseits unsere Produkte nicht nur optimieren, sondern auch diversifizieren, um den Bedürfnissen unserer Kunden noch besser gerecht zu werden.

Hierzu gehören für uns gleichzeitig auch technologische Innovationen mittels künstlicher Intelligenz und weiterer technischer Neuerungen in den Bereichen der Self Services und des Claim Managements, um durch automatisierte Prozesse und einfache digitale Abläufe das Erlebnis „Versicherung“ von der Buchung bis zur Schadenregulierung für alle Beteiligten so intuitiv und nutzerfreundlich wie möglich zu gestalten – für Kunden, Partner, Versicherer, Werkstätten und Service-Anbieter gleichermaßen.

Herr Hennig, wir danken Ihnen für das Gespräch.

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Christoph Hennig

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