Die Digitalisierung hat einen Schub bekommen – Georg Thilenius

Interview mit Georg Thilenius
Georg Thilenius ist Geschäftsführer der Dr. Thilenius Management GmbH. Im Interview spricht er über Vermögensverwaltung in Krisenzeiten.

Aus Sicht eines Vermögensverwalters: Wie haben Sie das letzte Börsenbeben vor wenigen Monaten erlebt?

Georg Thilenius: Wir haben und die früheren Pandemien wie die asiatische Grippe in USA 1957,  SARS 2002 und ZIKA Virus 2014 angesehen. In allen drei Fällen gab es einen schnellen Kursrückgang im S&P 500 um durchschnittlich etwa 20  %. In allen drei Fällen schlosss sich eine langsame Erholung an, die zwischen drei und fünfzehn Monate nach dem Absturz das Niveau davor wieder erreichte. Das war auch diesmal wieder zu erwarten. Allerdings lag der Rückgang bei 30 %.

Und die drauffolgende Rallye?

Georg Thilenius: Seit dem Tiefpunkt ist der S&P 500 in 100 Tagen um 50 % gestiegen und hat das frühere Hoch vom Februar wieder erreicht. Wir legen schon seit 20 Jahren schwerpunktmäßig in Werten der Demographie, die von der Alterung der Bevölkerung profitieren, also Pharmazie, Medikamentenentwicklung  und Medizintechnik und seit 10 Jahren in Werten ders digitalen Konsums an.  Es lag auf der Hand, dass beide Gruppen durch Corona kräftige Umsatzzuwächse erzielen würden. So sind wir voll investiert geblieben, was sich als richtig herausgestellt hat. Per heute sind unsere Depots mit Wachstumsaktien zwischen 20 und 30 % über Jahresanfang.

Man kann sagen dieses Ereignis war nicht gewöhnlich. Wie schätzen die Langzeitwirkung ein?

Georg Thilenius: Die Digitalisierung hat in drei Monaten einen Schub bekommen, der sonst drei Jahre gebraucht hätte. Medikamentenentwicklung und Diagnostik werden stärker forciert, da sich Corona-  und andere Viren ständig verändern. Unabhängig von Corona werden viel mehr früher unheilbare Krankheiten wie Hepathitis heilbar werden.

Was sind die Assetklassen, die Sie ihren Kunden empfehlen?

Aktien und Anleihen weltweit gestreut und nach Branchen und Ländern diversifiziert.

Wie hoch ist die durchschnittliche Rendite, die Ihre Investoren erwirtschaften?

Georg Thilenius:  Letztes Jahr waren wir bei etwa 30 %, langfristig peilen wir etwa 15 bis 20 % p.a. an.

Welche Assetklassen werden Ihrer Meinung nach in Zukunft besonders interessant sein?

Georg Thilenius: Internationale Wachstumsaktien für wachstumsorientierte und internationale Dividendenwerte für einkommensorientierte Investoren. Daneben einige Anleihen als Sicherheitsreserve und für künftige Entnahmen.

Investoren können auch eigenständig Aktien kaufen oder in Rohstoffe investieren. Was sind die wesentlichen Vorteile einer Vermögensverwaltungsgesellschaft?

Georg Thilenius: Der Vermögensverwalter lebt mit seinen Aktien, Branchen und Ländern Tag und Nacht wie mit seiner Familie. So kann er Chancen und Zusammenhänge zwischen Politik und Wirtschaft früh erkennen und Risiken vermeiden. Diese Erkenntnisse werden zur langfristigen Anlage der Depots der Kunden genutzt. Der Privatanleger hat oft nicht die Zeit, sich so intensiv um seine Anlagen zu kümmern und oft nur begrenzten Zugang zu speziellen Fachinformationen.

Die Unabhängigkeit von Banken und anderen Finanzinstitutionen erlaubt kritische Distanz gegenüber Produkten und Empfehlungen und sichert eine Betreuung im ausschließlichen Interesse des Kunden. Die Konzentration auf Einzelwerte ergibt eine transparente Depotstruktur ohne versteckte Kosten. Kostenvorteile werden an die Kunden weitergegeben. 

Herrr Georg Thilenius, vielen Dank für das Gespräch.

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