Digitalisierung und onlinebasierter Beratung – Sven Lückerath (Comfortplan)

Interview mit Sven Lückerath
Sven Lückerath ist Head of Insurance Sales des Portals Comfortplan. Im Interview spricht er über die Digitalisierung der Vermittlungsbranche und Lösungen während des Lockdowns, die sich im Alltag bewährt haben.

Die gesetzliche Rente ist nicht sicher, um im Alter sorgenfrei zu leben. Gut für denjenigen, der etwas angespart hat. Wie viel sollte es Ihrer Meinung nach bis 65+ sein?

Sven Lückerath: Diese Frage lässt sich pauschal nicht beantworten. Denn ganz maßgeblich sind die individuelle Situation, die Wünsche und die Bedürfnisse des Kunden. Zu berücksichtigen ist auch, ob er zu Rentenbeginn über weiteres Vermögen, etwa eine Immobilie, verfügt. Die folgenden beiden Beispiele (Steuern und Inflation außer Acht gelassen) sind daher nicht als Blaupause für die Altersvorsorge zu verstehen:

1. Ich will mir mit 67 eine lebenslange Zusatzrente in Höhe von 1.000 Euro monatlich auszahlen lassen und nehme an, dass mein bis dahin angespartes Vermögen weiterhin durchschnittlich 3% Rendite p.a. erwirtschaftet. Dann benötige ich dafür zum Rentenbeginn 400.000 Euro.

2. Wenn ich nicht nur die Erträge, sondern auch das Vermögen für die Rentenzahlung verwenden will und annehme, dass das Geld für 30 Jahre reichen soll und ebenfalls durchschnittlich 3% Rendite p.a. erwirtschaftet, dann benötige ich dafür zum Rentenbeginn 240.000 Euro.

Was ist Ihre Meinung zu Aktien?

Sven Lückerath: International und in verschiedene Branchen gestreut sind Aktien unverzichtbar für einen langfristigen Vermögensaufbau. Langfristig gehören Aktien zu den Anlageklassen mit den höchsten Renditen. In Form von kostengünstigen ETFs und gut gemanagten Investmentfonds ist diese Anlageklasse mit der notwendigen Streuung auch für jeden erschwinglich.

Welche Anlageklasse würden Sie Menschen empfehlen, die ins Berufsleben einsteigen?

Sven Lückerath: Wenn das Ziel der langfristige Vermögensaufbau ist, dann sind Aktien in Form von ETFs und gut gemanagten Investmentfonds eine Möglichkeit. Gerade für Berufseinsteiger ist es interessant, bereits jetzt über die Altersvorsorge nachzudenken.​ Lassen Sie uns​ dazu noch einmal auf das Beispiel aus der ersten Frage blicken:

Wenn ich mit 27 Jahren anfange zu sparen und mit einer Nettorendite, also nach Kosten, in Höhe von 5% kalkuliere, muss ich 268 Euro pro Monat beiseitelegen, um mit 67 Jahren das notwendige Vermögen von 400.000 Euro erreichen zu können. Ein 37-Jähriger benötigt dafür schon 488 Euro monatlich, mit 47 Jahren sind es 981 Euro.

Daneben ist es auch sehr wichtig, die kurz- und mittelfristigen Ziele wie ein größerer Urlaub oder Wohneigentum im Blick zu haben und dafür Rücklagen zu bilden. Durch eine professionelle Beratung können die verschiedenen Anlageklassen dafür optimal zusammengestellt werden.

An welchen Werten messen Sie sich und Ihr Unternehmen?

Sven Lückerath: Individualität, Ehrlichkeit, Transparenz und Unabhängigkeit.

Glauben Sie, dass sich Insolvenzen in Ihrer Branche Corona-bedingt häufen werden?

Sven Lückerath: Wir drücken allen Menschen die Daumen, dass sie diese ungewöhnliche Zeit gut überstehen und von Entlassungen verschont bleiben. Leider werden Insolvenzen nicht verhindert werden können. Vor allem die Unternehmen unserer Branche werden es schwer haben, die sich nicht schnell genug dem Thema „Digitalisierung und onlinebasierter Beratung“ gewidmet haben.

Wie haben Sie die Pandemie erlebt?

Sven Lückerath: Der vollständige Umzug ins Homeoffice war sehr gewöhnungsbedürftig. Der regelmäßige persönliche Kontakt zu den Kollegen fehlt(e) auf jeden Fall. Da wir allerdings seit Jahren auf die onlinebasierte Videoberatung spezialisiert sind und nahezu alle Prozesse digital abbilden, gab es bei uns keinen großen Anpassungsbedarf. Wir stellten sogar weitere Berater ein, um der zunehmenden Nachfrage nach unserer Dienstleistung gerecht werden zu können.

Herr Lückerath, vielen Dank für das Gespräch.

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Sven Lückerath

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