Es kommt auf den individuellen Lebensstil an – Dr. Sascha Otto (Smavesto)

Interview mit Dr. Sascha Otto
Wir sprechen mit Dr. Sascha Otto, Geschäftsführer von Smavesto und Leiter Wertpapier- und Portfoliomanagement der Sparkasse Bremen AG. Der Robo-Advisor Smavesto ist ein 100%tiges Tochterunternehmen der Sparkasse Bremen.

Die gesetzliche Rente ist nicht sicher, um im Alter sorgenfrei zu leben. Gut für denjenigen, der etwas angespart hat. Wie viel sollte es Ihrer Meinung nach bis 65+ sein?

Dr. Otto: Das kommt natürlich sehr auf die persönlichen Bedürfnisse und die eigene Lebenssituation an. Als Faustregel kann man sagen, dass man für jeden Euro, den man später im Monat mehr haben möchte, etwa 300 Euro angespart haben sollte. Hat man also zusätzlich zu seiner Rente einen Mehrbedarf von etwa 1000 Euro im Monat, dann ist ein angespartes Vermögen von etwa 300.000 eine grobe Größe, die man anpeilen sollte.

Was ist Ihre Meinung zu Aktien?

Dr. Otto: Aktien haben sich in den letzten 100 Jahren über längere Zeiträume als die Anlageklasse herauskristallisiert, die langfristig die besten Renditen erwirtschaftet hat. Es kommt aber immer sehr auf den individuellen Lebensstil an, welche Anlageklasse zu jemandem passt. Für mich sind Aktien die klare Nummer 1.

Welche Anlageklasse würden Sie Menschen empfehlen, die ins Berufsleben einsteigen?

Dr. Otto: Gerade junge Menschen haben mehr Zeit als ältere Menschen, Kursschwankungen auszusitzen. Als Faustregel gilt: Je jünger Du bist, desto unbesorgter kannst Du in Aktien investieren. Aber Vorsicht: Wichtig ist nicht nur die Anlageklasse, sondern auch die Diversifikation, also die Verteilung des Risikos. Gerade Börsen-Neulingen und Berufseinsteigern sind daher eher ETFs zu empfehlen, die eine Vielzahl von Einzeltiteln abbilden. Das kann z.B. der Dax, der Dow Johnes oder – wer weltweit investieren möchte, eine Kombination aus MSCI World und MSCI Emerging Markets sein. Neben der Diversifikation ist natürlich auch der Anlagehorizont entscheidend für die richtige Wahl der Anlage. Wer heute schon weiß, dass er sein investiertes Geld in zwei oder drei Jahren auf jeden Fall für den Kauf eines Autos benötigt, ist schlecht beraten, in Aktien zu investieren.

An welchen Werten messen Sie sich und Ihr Unternehmen?

Dr. Otto: Für uns steht der Kunde im Mittelpunkt. Wir möchten ein transparentes, faires und sinnvolles Produkt mit einem sehr guten Service für unsere Kunden bieten. Im Team arbeiten wir vertrauensvoll und zielorientiert zusammen.

Glauben Sie, dass sich Insolvenzen in Ihrer Branche coronabedingt häufen werden?

Dr. Otto: Robo-Advisor sind als digitale Angebote von der Corona-Krise eher nicht betroffen. Der Markt ist noch sehr jung, so dass es durchaus zu einer Konsolidierung kommen kann. Diese wird aber eher nicht mit Corona in Verbindung stehen.

Wie haben Sie die Pandemie erlebt?

Dr. Otto: Die Pandemie ist nach wie vor präsent und eine Herausforderung für die meisten Menschen im Berufsleben. Smavesto als digitales Produkt ist hiervon aber nicht so stark betroffen. Fast alle Arbeitsschritte werden am Computer durchgeführt, so dass eine Beeinträchtigung kaum gegeben ist. Für unsere Kunden macht es keinen Unterschied, ob wir Smavesto unter regulären, oder unter Corona-Bedingungen anbieten.

Herr Dr. Otto, wir danken Ihnen für das Gespräch.

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