Fondsrating – Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser!

Interview mit Chadya Kamal
Wir sprechen heute Chadya Kamal, unabhängige Finanz-, Immobilien- und Versicherungs-Expertin sowie Geschäftsführerin von Chadya Kamal Financial Services GmbH in München, über Fondratings. Wer klug investieren und nicht nur blindlings von Rating-Agenturen anhand unterschiedlicher Bewertungskriterien erstellten Ratings vertrauen möchte, sollte sich womöglich professionelle Unterstützung holen. Dadurch ist ihrer Meinung nach mehr Transparenz und auf die individuellen Kundenwünsche maßgeschneiderte Lösung geboten.

Fondsratings sollen Anlegern dabei helfen, aus tausenden von Produkten das Richtige auszusuchen. Nach welchen Kriterien arbeiten die Anbieter dieser Fondsratings?

Es herrscht auf dem Markt eine Vielzahl von Rating-Agenturen. Jede gewichtet die Bewertungskriterien anders. 

Unter dem Begriff Rating werden eine Fülle von Bewertungsmethoden subsummiert, die nach ihrer Auswertung eine Zensur in Form einer Note erlauben. 

Im Unterschied zum quantitativen Rang, welcher lediglich auf einem Studium der sachlichen Daten – besonders der Rentabilität und der Volatilität – beruht, werden auch qualitative Attribute wie ein Urteil über die Anlagestrategie und des vermögenverwaltenden Denkens herangezogen.

Der Wert des Fonds erhält eine wichtige Rolle neben quantifizierbaren Fakten für das Rating. Dafür werden Vermögensverwaltung, Position des Unternehmens und die Ausführung des Investitionsprozesses in den Bewertungsteil miteingeschlossen.

Sind die Bewertungskriterien bei den großen Ratinganbietern gut nachvollziehbar?

Zuerst muss der eifrige Privatinvestor die Kriterien der Bewertung der Rating-Agentur erkennen (was von Agentur zu Agentur variieren kann), was ziemlich anspruchsvoll sein dürfte. Da die Agenturen diese Bemessungsmaßstäbe aus Wettbewerbsgründen nicht öffentlich machen, machen sie es noch schwieriger. Daher sollte man immer wieder prüfen, ob die öffentlichen und erkennbaren Anforderungen gleichgeblieben sind. 

Viele Anbieter werben mit guten Fondsratings. Wie aussagekräftig sind gute Fondsratings eigentlich wirklich?

Sie entsprechen weitgehend den Kriterien der Fondsrating Agentur. Sie geben eine Empfehlung zwar ab, können jedoch keine individualisierte Beratung anbieten, die auf die spezifischen Bedürfnisse des Kunden ausgerichtet ist. Dabei ist nicht zu vergessen, dass Fondsgesellschaften sich auch hier einkaufen. 

Macht es als Anleger überhaupt Sinn, sich bei der Anlageentscheidung auf Fondsratings zu verlassen?

Bevor es eine Entscheidung ohne Kenntnis der Fakten trifft, macht dies eher Sinn, als blindlings Vertrauen zu schenken. Es kann für den Anleger kostengünstiger sein, eine externe unabhängige Beratung von einer Expertin/ einem Experten in Anspruch zu nehmen. Oftmals ist sogar eine Beratungsleistung hier günstiger und transparenter als App-Lösungen mit verdeckten Kosten. 

Und wie geht jetzt der Profi bei der Auswahl von Produkten vor?

Wir als Experten achten bei der Bewertung der Fonds auf die Wünsche des Kunden.

Dies gelingt uns durch eigenständige Bewertungskriterien, neben Softwarelösungen, die uns dabei unterstützen, Regeln festzulegen, die bei der Auswahl der Investitionsfonds unabhängig von der Ratingagentur beachtet werden. Hierzu gehören beispielsweise:

– Volumen des Fonds

– die Kompetenz des Fondsmanagers

– wie lange existiert der Fonds?

– die Trendfolge

– die Investmentkriterien und Flexibilität im Fondshandel

Frau Kamal, vielen Dank für das Interview.

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