Ihr Unternehmen bietet Factoring-Dienstleistung an. Auf welche Branchen haben Sie sich spezialisiert?
Horst Schön: Wir haben uns beim Einstieg ins Factoring Geschäft 2003 auf kleine mittelständische Firmen mit einem Jahresumsatz von 10 Millionen Euro konzentriert. Aber seit 2005 arbeiten wir fast ausschließlich als medizinische Factoring Gesellschaft für Zahnarztpraxen und niedergelassene Ärzte.
Was sind die Besonderheiten im Medizinischen Sektor?
Horst Schön: Das medizinische Factoring beinhaltet ein komplexes Dienstleistungspaket neben dem eigentlichen Factoring. Das beginnt bereits bei der Rechnungsprüfung und Rechnungserstellung inkl. Versand. Neben dem Debitorenmanagement werden auch Gutachten erwartet, wenn die Privatversicherungen, meist mit fadenscheinigen Begründungen, eine vollständige Erstattung der Privatrechnung verweigern.
Wie hat sich die Corona-Krise auf Ihr Geschäfts ausgewirkt?
Horst Schön: Zu Beginn der Corona – Pandemie waren Arztbesuche sehr eingeschränkt, was einen Umsatzeinbruch von ca. 30% bedeutet hat. Dieser Einbruch wurde aber in den Folgemonaten mehr als ausgeglichen. Umso wichtiger war es, dass wir die uns angedienten Forderungen immer sofort und zu 100% abzüglich der Factoring Gebühr auszahlen.
Haben sich die Factoring-Konditionen seit der Pandemie verändert?
Horst Schön: Auf die Vertragskonditionen hat sich Corona nicht ausgewirkt, einzig die Anzahl der Ratenzahler ist merklich gestiegen. Ob die Corona bedingte Gehaltssituation immer als stichhaltiger Grund dafür gelten kann, vermag ich nicht zu beurteilen. Selbst Konzerne haben ja versucht, Corona zu ihren finanziellen Vorteil zu nutzen.