Markt-Erfahrung und Innovation gehen Hand in Hand – Ralf von Cleef

Interview mit Ralf von Cleef
Wir sprechen mit Ralf von Cleef, Geschäftsführer Deutschland der Loanboox GmbH, über digitale Finanzplattformen.

Die Fintech-Szene ist angetreten, um den etablierten Wettbewerbern in der Finanz- und Versicherungsbranche den Rang abzulaufen. In welchen Bereichen konnten Fintechs signifikante Marktanteile gewinnen?

Ralf von Cleef: Generell im Bereich Online-Banking, der Konsumenten-Kredite und Bezahldienste. Hier sind Dienstleister wie Klarna oder auch N26 schon länger erfolgreich im Markt unterwegs. Wobei der Fokus nach wie vor auf dem Privatkunden-Bereich liegt, im Firmenkundengeschäft gibt es dagegen immer noch Digitalisierungs-Nachholbedarf.

Was ist Ihr Kerngeschäft, welche die wichtigsten Alleinstellungsmerkmale Ihres Unternehmens? 

Ralf von Cleef: Wir bringen Kreditnehmer und Kapitalgeber auf unserer digitalen Plattform zusammen. Das sind auf der einen Seite Kommunen, Stadtwerke und mittelständische Unternehmen, auf der anderen Seite institutionelle Investoren wie beispielsweise Versicherungen, Pensionsfonds oder Banken. Ein wichtiges Alleinstellungsmerkmal von Loanboox ist sicherlich die Traction unserer Plattform. Wir sehen das an den nach wie vor steigenden Neu-Anmeldungen und dem anhaltend großen Interesse an unseren Dienstleistungen. Ein weiterer Punkt ist der direkte Marktzugang in mehreren Ländern, der grenzüberschreitende Kreditgeschäfte ermöglicht. Im Juli haben wir in der Schweiz außerdem zum ersten Mal eine Unternehmens-Anleihe erfolgreich und vollständig über unsere Online-Plattform emittiert. Das war ein wichtiger Schritt, uns auch im Anleihenmarkt digital zu positionieren. Inzwischen stehen wir auch mit dem Anleihen-Geschäft in Deutschland in den Startlöchern.

Welchen Mehrwert bieten Sie Kunden im Vergleich zu ihren etablierten Wettbewerbern?

Ralf von Cleef: Loanboox versteht sich als digitaler Dienstleister und das im Wortsinn. Unsere Plattform ist unabhängig, transparent und unkompliziert. Sie spart langwierige Anfrage- und Prüf-Prozesse, die häufig immer noch auf dem Papierweg erledigt werden. Es ist unser Anliegen, im Sinne einer nachhaltigen und verantwortungsbewussten Unternehmensstrategie alle Schritte nachvollziehbar zu machen. Oder Stichwort Förderprogramme: Zusammen mit unseren Partnern prüfen wir beispielsweise, ob und wie Förderungen sinnvoll in Kreditanfragen integriert werden können. So können wir unseren Kunden tatsächlich maßgeschneiderte und bedürfnisorientierte Lösungen anbieten und das ist uns wirklich wichtig.

Es gibt zwei Ansätze in der Fintech-Szene: Übernahme des Marktes oder Kooperation mit etablierten Unternehmen. Welchen Ansatz halten Sie für zielführender, wie agiert ihr Unternehmen?

Ralf von Cleef: Wir halten die Kooperation mit etablierten Unternehmen und Instituten für wichtig und fruchtbar. Mehr noch: Sie sind wichtige Partner für uns. In Deutschland arbeiten wir beispielsweise eng mit der DKB (Deutsche Kreditbank AG), der KFW (Kreditanstalt für Wiederaufbau) und der NRW.Bank zusammen. Markt-Erfahrung und Innovation gehen hier ganz klar Hand in Hand. Alles, was wir wollen, ist gute Finanzierungsangebote anzubieten. Der Kunde entscheidet letzten Endes selbst, was für ihn die beste Wahl ist.

Wie schnell reagieren Ihre Wettbewerber auf neue Trends, wie hoch ist der Innovationdruck?

Ralf von Cleef: Es ist nach wie vor eine dynamische und innovationsgetriebene Branche, auch wenn sich das Marktwachstum sowohl in Deutschland als auch in der Schweiz deutlich verlangsamt hat.

Als Marktführer konzentrieren wir uns auf die Kundenbedürfnisse, nicht auf unsere Wettbewerber.

Welche Innovationen dürfen wir von Ihnen in nächster Zeit erwarten?

Ralf von Cleef: Wie schon erwähnt haben wir die Digitalisierung des Anleihenmarktes im Blick. Nach der erfolgreichen Selbst-Emission der Axpo AG, dem führenden Schweizer Kraftwerksbetreiber im Juli, bereiten wir gerade die Platzierung einer Anleihe im deutschen Markt vor. Darüber hinaus gibt es bei uns immer laufende Verbesserungen und kleinerer Neuerung, meistens im 2-Wochen Rhythmus.

Herr von Cleef, wir danken Ihnen für das Gespräch.

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