Tino Weissenrieder: Es kann für europäische Investoren interessant sein, in Fonds dieser Region zu investieren

Interview mit Tino Weissenrieder
Tino Weissenrieder ist Geschäftsführer der W&K Wirtschaftsberatung GmbH & Co.KG. Er beantwortet Fragen zu RCEP, Investitionen in Mitgliedsstaaten sowie die asiatische Börse.

Im November vergangenen Jahres war die Tinte fest, unter dem 14 Staaten umfassenden und damit größtem Freihandelsabkommen der Welt – RICEP. Das Abkommen umfasst ca. 30% der Weltbevölkerung. Die einzelnen Mitgliedsstaaten werden vermutlich von niedrigen Handelshindernissen profitieren, wie dem Wegfall der Zölle. Welche Bedeutung hat dieses Abkommen für europäische Investoren in Emerging Markets?

Tino Weissenrieder: Die Regional Comprehensive Economic Partnership (RCEP) umfasst 15 Staaten inkl. China und umfasst somit ca. 30% des Welthandels. Daher kann es für europäische Investoren interessant sein, in Fonds dieser Region zu investieren, da ein weiteres Wachstum dieses Wirtschaftsraumes zu erwarten ist.

Welche Schlüsse können Investoren hinsichtlich Investitionen in die Mitgliedstaaten ziehen?

Tino Weissenrieder: Durch Verringerung von Zöllen und anderen Erleichterungen ist die Zielsetzung dieses Abkommens natürlich die Wirtschaft noch besser funktionieren zu lassen und somit das Handelsvolumen auszudehnen. Jedoch ist dieses Abkommen noch ganz frisch und es muss über die Jahre geschaut werden, wie es sich entwickelt bzw. auch wer Gewinner/Verlierer innerhalb des Handelsabkommen sein werden. Mit China ist ja ein nicht ganz unumstrittener Protagonist mit dabei. Aufgrund von Streitigkeiten vor der Gründung ist Indien dem Abkommen z.B. nicht beigetreten, obwohl dies ursprünglich so angedacht war.

Mit welchen Beträgen kann man an asiatischen Börsen bzw. der australischen in Sydney investieren und gibt es Voraussetzungen zu erfüllen?

Tino Weissenrieder: Es ist sinnvoll über in Deutschland handelbare Fonds, hier im speziellen sogenannte ETFs oder Indexfonds, in den Markt zu investieren. Größere Voraussetzungen gibt es hier keine, wenn dann lediglich in der jeweiligen Höhe der Mindesteinlagen oder monatlichen Sparraten der Fonds.

Raten Sie Ihre Kunden zu Investments in Asien bzw. anderen Emerging Markets?

Tino Weissenrieder: Grundsätzlich ja, jedoch nur im Rahmen des für den Anleger aufgelegten Anlage-Konzeptes und seiner Risikopräferenz. Somit sind diese Märkte derzeit prozentual in Weltportfolien üblicherweise unterrepräsentiert im Vergleich zu USA/Europa.

Welche Chancen und Risiken sind mit Investments in diese Märkte verbunden?

Tino Weissenrieder: Aufgrund des RCEP können womöglich diese Märkte künftig stärker steigen als bisher und somit würden auch die Chancen auf höhere Renditen steigen. Jedoch sollten Investitionen dennoch wohl überlegt sein, da die RCEP noch jung und fragil ist, und somit immer noch die bisherigen Regeln einer auf wissenschaftlicher Basis beruhender Portfoliobildung unter Berücksichtigung der weltweiten Marktkapitalisierung sinnvoll ist.

Herr Weissenrieder, vielen Dank für das Gespräch!

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