Vermögensverwaltung: klassisch und konservativ?

Interview mit Karsten Müller
Die Inflationsrate liegt heute bei 10,4% in Deutschland. In Zeiten wie diesen ist es schwierig genug, den Vermögenserhalt zu sichern. Der Aufbau dessen gestaltet sich dabei noch schwieriger. Jedoch gibt es glücklicherweise hierfür Experten wie Karsten Müller, die einem bei der Sicherung und dem Aufbau des Vermögens durch Erfahrung und Expertise weiterhelfen können. Mit über 30 Jahren Berufserfahrung und als Könner seines Faches arbeitet er als Vermögensverwalter nun schon seit mehreren Jahren bei der DAS WERTEHAUS Vermögensverwaltung GmbH in München. Seinen reichen Erfahrungsschatz möchte er mit uns teilen und berichtet unter anderem über das Kerngeschäft der klassischen Vermögensverwaltung.

Vermögensverwaltung gilt als ein eher konservatives Geschäft. Können Sie dem so zustimmen?

Dieser Aussage stimme ich voll zu. Im Vordergrund steht der Vermögenserhalt, nach Kosten, Steuern und Inflation auf einen Zeitraum von 5 Jahren bezogen. Gerade unter dem Aspekt der aktuellen Inflation ist der Vermögenserhalt schwierig genug. Natürlich ist das Ziel, darüber hinaus eine ansprechende Rendite zu erzielen. Aktien wie auch festverzinsliche Wertpapiere unterliegen Schwankungen. In der Corona-Krise haben wir kurzfristige Verluste bei Aktien von bis zu 40% gesehen, im Rentenbereich in diesem Jahr von über 20%. Daher ist grundsätzlich ein mittel- bis langfristiger Anlagehorizont anzuraten. Anlagen in Kryptowährungen und spekulative Termingeschäfte sollten allenfalls als Beimischung oder zu Absicherungszwecken verwandt werden, haben aber grundsätzlich keinen Platz in einer Vermögensverwaltung.   

Bieten Sie eigentlich auch Dienstleistungen abseits der klassischen Vermögensverwaltung an?

Für Vermögen bis € 100.000 bieten wir die Fondsvermittlung an. 

Für komplexe Fragestellungen und Herausforderungen bieten wir unsere Family Office Leistungen an:

  • Belegservice
  • Vermögenscontrolling
  • Versicherungslösungen
  • Beratung bei Stiftungsgründung
  • Verwaltung und Anlage von Stiftungsvermögen
  • Erbschaftsplanung und Nachlassregelung
  • Testamentsvollstreckung
  • Unternehmensnachfolgeplanung
  • Neben dem Depotmanagement sehen wir unsere Kernaufgaben in der Bedarfserkennung, in der Koordination mit unserem umfangreichen interdisziplinären Netzwerk und in der Zusammenführung der Ergebnisse.   

    Wer genau sind Ihre Kunden?

    Unsere Kunden sind sehr vielschichtig: Wir betreuen vermögende Privatkunden, Unternehmer und Adlige genauso wie Unternehmen, Stiftungen und öffentliche Vereine.

    Welche Besonderheiten bieten Sie Ihren Kunden an, um sich vom Wettbewerb abzuheben?

    Zum einen ist hier unsere Kernkompetenz, das Value Investing zu nennen. Bei dem werteorientierten Anlegen handelt es sich um eine längerfristig ausgerichtete, risikoarme und dennoch sehr rentable Anlagestrategie, die gezielt in Firmen investiert, die derzeit an der Börse fundamental unterbewertet sind und deren Ertragskraft, Substanz und Wachstumspotential nicht genügend honoriert werden. 

    Zum anderen gehen wir sehr individuell auf die Bedürfnisse unserer Kunden ein; bei uns gibt es keine Vermögensverwaltung „von der Stange“. Die Bedürfnisse und Vorlieben unserer Kunden zeigen sich in sehr individuell zusammengestellten Portfolien, die deutlich voneinander abweichen können.

    Nach welchen Kriterien wird das Portfolio für den einzelnen Kunden erstellt?

    Wir ermitteln die Anlageziele und Wünsche (Vorlieben und Restriktionen) eines jeden Kunden, bestimmen sein Risikoprofil (Anlegermentalität) und lassen dann über die strategische Beratung, die Struktur der Vermögensverwaltung, die Assetklassen und die Liquiditätsplanung mit einfließen. Aus all diesen Punkten entsteht ein individuelles Portfolio.

    Das Ziel fast jeden Investors ist es, gute Renditen mit möglichst niedrigem Risiko zu erzielen. Wie gelingt es, Risiken für das Gesamtportfolio zu minimieren?

    Ein wesentlicher Faktor ist unsere Value Strategie. Wir investieren in Aktien von Unternehmen, die derzeit an der Börse fundamental unterbewertet sind. Wir verlangen einen Abschlag vom fairen Wert von mindestens 30%, nur dann investieren wir. Wir arbeiten mit Stopp Loss. Zudem analysieren wir regelmäßig makroökonomische Daten und die Charttechnik.

    Privatanleger vertrauen an der Börse meist ihrem Bauchgefühl. Wie kommen Sie als professioneller Vermögensverwalter zu Ihren Anlageentscheidungen?

    Wir wenden eine Kombination aus fundamentaler Analyse (Value Investing), Analyse der Charttechnik und der makroökonomischen Daten an. Eine gute „Nase“ schadet bei der Einordnung der Ergebnisse aber nicht.

    Herr Müller, vielen Dank für das Interview.

Interview teilen: 

Facebook
Twitter
LinkedIn
WhatsApp
No related posts found for the provided ACF field.

Zum Expertenprofil von Karsten Müller

Karsten Müller

Weitere Informationen zum Thema finden Sie unter diesem Link:

Weitere Interviews

die neusten BTK Videos