„Mietimmobilien eignen sich hervorragend als Generation 50+ – Anlage“

Interview mit Bernd Seiler
Wir sprechen mit Bernd Seiler, Geschäftsführer der Compass Investment GmbH . Er spricht über Möglichkeiten und Aussichten von Immobilieninvestments.

Was würden Sie Menschen finanziell empfehlen, die frisch geerbt haben?

Bernd Seiler: Wenn die Erben den Ehrgeiz haben, das geerbte Kapital zu erhalten und zu vermehren, dann sind Investitionen im Immobilienbereich eine ausgesprochen interessante Perspektive. 

Wir empfehlen unseren Kunden, sich zunächst einen Überblick über ihre aktuelle finanzielle Situation zu verschaffen. Zumeist gehören die Erben bereits zur Generation 50+, die sich im dritten Lebensabschnitt befinden. Viele stellen sich die Frage, wie sie ihre nächsten Jahre verleben und wofür sie das Geld verwenden wollen. Hier ist es hilfreich, zunächst eine Übersicht über alle Güter und Vermögenswerte zu erstellen.

Erweitern kann man das z.B. mit einer Fristenaufteilung bzw. Fälligkeitsdaten für die einzelnen Vermögensinhalte.  Oft genügt eine Unterteilung in kurz-, mittel- und langfristige Anlagen.   Wenn zum Beispiel ein Mietshaus geerbt wird, ergeben sich umfangreiche Fragenkomplexe, z.B. welche zusätzlichen persönlichen und finanziellen Belastungen eventuell aus der neuen Situation erwachsen, und ob diese geschultert werden können. Eventuell bestehen Risiken durch Instandhaltungsrückstau, stille Lasten, die man auf Anhieb nicht abschätzen kann. Häufig sind die Erben mit der Risikoanalyse und den entsprechenden Schlussfolgerungen überfordert, da Ihnen das Fachwissen und die Erfahrung im Immobilienbereich fehlen. Welche vertrauenswürdigen Berater sind dann zur Unterstützung notwendig? Haben diese eventuell Eigeninteressen etc.. Hier sollte ein fachkundiger Berater aus der Branche hinzugezogen werden. Wir führen häufig solche Gespräche und ziehen gern weitere Fachleute wie Steuerberater hinzu.

Bemerken Sie in Ihrer täglichen Arbeit, dass immer mehr Menschen erben, wie es manche Statistiken besagen?

Bernd Seiler: Ja, durchaus. Im Immobilien-Investmentgeschäft ist der Erbfall einer der 4 großen Verkaufsfälle. Regional sind die Unterschiede jedoch groß. In West- und Süddeutschland werden häufig sehr viel größere Vermögenswerte vererbt. Im Osten sind die Volumina kleiner und auch die generellen Immobilienrisiken höher. 

Die Babyboomer gehen in Rente, macht eine Geldanlage ab 60 noch Sinn?

Bernd Seiler: Ja, auf jeden Fall. Die Menschen ab 60 sind heute viel vitaler und haben häufig – bei guter Gesundheit und Lebensführung – statistisch noch 20 – 30 Jahre vor sich. Diese Zeitschiene zeigt auf, dass es von Vorteil ist, strukturiert die entsprechenden Geldzuflüsse und Geldabflüsse zu planen. Vielfach wird ein Altersheimaufenthalt in der letzten Lebensphase erforderlich. Dieser Posten sollte eingeplant werden, da nicht jeder auf die Familienpflege zurückgreifen kann. 

Welche Geldanlagen gibt es für die Generation 50+?

Bernd Seiler: Mietimmobilien eignen sich hervorragend als Generation 50+ – Anlage, da sie – bei guter Verwaltung – geringe bis mittlere Risiken aufweisen und laufende Ausschüttung bieten. Natürlich gibt es auch eine ganze Reihe von Bankprodukten, wie Banksparpläne etc., die ebenfalls als Beimischung durchaus sinnvoll sein können. 

Welche Neuerungen gibt es in Ihrer Branche?

Bernd Seiler: In jüngster Zeit haben wir vermehrt Immobilien mit der Variante „Verrentung“ oder „Leibrente“ gesehen. Hier muss man jedes Einzelangebot überprüfen, ob es im Einzelfall passt. Aber natürlich ist die kleine 2-Zimmerwohnung in guter Lage immer en vogue, quasi ein Klassiker, der sich hervorragend zur Altersvorsorge oder dann auch für die Enkel eignet. 

Wie stark ist Ihr Berufsstand von der zunehmenden Digitalisierung betroffen?

Bernd Seiler: Die Kommunikation findet zunehmend per E-Mail oder in Telefon- und Videokonferenzen statt, Corona hat sich hier beschleunigend ausgewirkt. Hinzu kommt der Trend zu mehr Home Office in der Immobilienbranche. Auch die virtuelle Besichtigung ist bei privaten Immobilien durchaus ein Thema. 

Bei der Ankaufsprüfung von großen Immobilienbeständen setzen sich immer mehr Cloud-Lösungen wie z.B. dropbox durch.

Zusammengefasst würde ich die Immobilienbranche aber nicht zu den innovativen Branchen zählen. Deshalb sind die Digitalisierungstendenzen im Vergleich zur Gesamtwirtschaft eher unterdurchschnittlich. 

Da es sich zumeist um die größten Vermögenswerte handelt, sind aber in unserem Beratungsgeschäft die vertrauensbildenden persönliche Kontakte unverzichtbar, die immens wichtig bleiben und sogar noch zunehmen.

Wie sorgen Sie persönlich vor?

Bernd Seiler: Im Prinzip genauso, wie wir es unseren Kunden empfehlen. Ich bevorzuge einen gesunden Mix aus Cash, Immobilien, festverzinslichen Wertpapieren und Aktien, also eine gesunde Risikostreuung. Jedes Jahr wird überprüft und ich denke auch durchaus mal ans Konsumieren und Verschenken, weil es Spaß macht.   

Herr Seiler, wir danken Ihnen für das Gespräch

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Bernd Seiler

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