Wie kann man mit Solarinvestments hohe Renditen erzielen und die Energiewende fördern? Ralf Bohnenberger, kritischer Finanzberater aus Berlin erklärt die Grundlagen von Sachwertinvestitionen in Solaranlagen. Sind grüne Investitionen und hohe Renditen möglich?
Herzlich willkommen zum Business Talk am Ku´damm. Mein Name ist Manuela Diehl. Mein heutiger Gast ist Ralf Bohnenberger. Herr Bohnenberger ist Finanzexperte und Geschäftsführer der Fonds Service und Treuhand GmbH hier in Berlin
Manuela Diehl: Herr Bohnenberger, Sie arbeiten seit mehr als zwei Jahrzehnten als Finanzberater. Was waren die gravierendsten Veränderungen in diesen Jahren?
Ralf Bohnenberger: Ich habe alle Höhen und Tiefen der letzten 25 Jahre am Markt mitbekommen. Zuletzt natürlich die Krise der Lebensversicherer, die noch lange nicht beendet ist. Was man aber auch nicht außer Acht lassen und nicht vergessen darf: die ungeheure Geldvernichtung bei Beteiligungen, wie zum Beispiel Geschlossenen Fonds. Das war alles doch sehr dramatisch und hat den Markt sehr bewegt.
Manuela Diehl: Was können sie heute noch guten Gewissens empfehlen?
Ralf Bohnenberger: Ja, das hat eine Menge Recherche bedeutet. Nachdem ich das wirklich lange intensiv gemacht habe, empfehle ich heute neben anderen ausgesuchten Produkten aus Sicherheits- und Renditegesichtspunkten schwerpunktmäßig Investitionen in Erneuerbare Energien, hier vor allem in die Solarenergie.
Manuela Diehl: Worin unterscheiden sich Investments in Solarenergie von klassischen Finanzanlagen?
Ralf Bohnenberger: Bei Solaranlagen erwirbt der Anleger direktes Eigentum mit Grundbucheintrag, also ähnlich wie eine Immobilie, also keine Form irgendeiner Beteiligung. Er erwirbt einen Teil einer Großanlage und das mit erheblichen Preisvorteilen. Darüber hinaus erhält ein Full Service Paket mit allen nur denkbaren Absicherungen und hat dann für mindestens 30 bis 40 Jahre dauerhaft jährliche Ausschüttungen.
Manuela Diehl: Was ist das Besondere an Photovoltaikanlagen?
Ralf Bohnenberger: Wie sie vielleicht auch schon mitbekommen haben, liest man in den letzten Jahren keine negativen Kommentare mehr zu dieser Technik und das fällt vielleicht zufällig zusammen, dass seither die Großkonzerne durch die Energiewende, durch das Abschalten des Atomstroms vermehrt darin investieren müssen. Photovoltaik ist eine absolut ausgereifte Technik, die mindestens 40 bis 50 Jahre hält. Seit 37 Jahren forscht die Uni Oldenburg an einer mehr als 40 Jahre alten Anlage und hat dabei eine Deklaration, das heißt einen Leistungsabfall von nur 0,1 Prozent pro Jahr festgestellt. Die heutigen neuen Anlagen, die also der neuen Generation, haben ein doppelt so hohen Wirkungsgrad und das macht das so attraktiv. Und zuletzt ist das ganze natürlich durch die Energiewende politisch gewollt.
Manuela Diehl: Sachwertinvestments, insbesondere in Erneuerbare Energien gelten als steuerlich attraktiv. Wie funktioniert das Steuersparmodell mit EEG-Anlagen.
Ralf Bohnenberger: Hier muss ich Ihnen widersprechen. Es ist kein Steuersparmodell, aber da im Zeichen der Energiewende die Investitionen in Erneuerbare Energien politisch gewollt sind, gibt es dafür hohe steuerliche Vorteile. Das heißt die Anlage kann zu 100 Prozent abgeschrieben werden, bis zu 40 Prozent sogar – unter gewissen Umständen – in den Jahren davor. Das bedeutet für den Investor unter Umständen erheblichen Liquiditätsgewinne.
Manuela Diehl: Wie sicher schätzen Sie Investitionen in Solaranlagen ein. Gibt es relevante Risiken die Anleger dabei beachten sollten?
Ralf Bohnenberger: Der deutsche Staat garantiert gemäß Erneuerbare Energien Gesetz für 20 Jahre die Abnahme des produzierten Stroms zu einem festen Preis. Dies ist sozusagen ein gesetzliches Sicherheitsnetz. Durch Direktvermarktung gemäß EEG erzielt der Anleger einen Rohertrag von circa sieben bis acht Prozent. Wenn man davon ausgeht, dass in Zukunft Energie auch nicht gerade günstiger wird, sondern eher teurer, würde der Anleger nach Ablauf des EEG, also nach 20 Jahren, sogar noch mit einem deutlich höheren Ertrag rechnen können. Auch ist es möglich einen Teil der Anlage durch eine Bank finanzieren zu lassen, was sich wiederum nochmal deutlich positiv auf die Eigenkapitalrendite auswirken würde. Als größtes Risiko kann man oder muss man bei der Sache unsere Sonne bezeichnen. Doch wenn die nicht mehr oder deutlich weniger scheinen würde, haben wir sicher ganz andere Probleme.
Manuela Diehl: Das leuchtet ein. Herzlichen Dank, Herr Bohnenberger.