Welche Auswirkungen hat der Einsatz von Künstlicher Intelligenz auf die Marktstruktur in der Softwareentwicklungsbranche?
Der Einsatz von KI verändert nicht nur die Softwareentwicklung, sondern auch den gesamten MINT-Arbeitsmarkt, den wir bei Jobtensor jeden Tag beobachten. Durch KI entstehen neue Jobprofile, während klassische Entwicklerrollen sich weiter ausdifferenzieren. Wir sehen in unseren Daten, dass Unternehmen deutlich schneller nach Kandidaten suchen, die KI-Tools produktiv einsetzen können. Das wirkt sich direkt auf die Marktstruktur aus, weil der Wettbewerb um Fachkräfte mit KI-Kompetenz spürbar zunimmt und gleichzeitig viele Routineaufgaben automatisiert werden.

Vor welchen Herausforderungen stehen Softwareentwickler, wenn sie KI-Technologien in bestehende Systeme integrieren möchten?
In unserer täglichen Zusammenarbeit mit Unternehmen erleben wir sehr deutlich, vor welchen Herausforderungen Entwickler stehen, wenn KI in bestehende Systeme integriert werden soll. Viele Firmen haben Altsysteme, die nicht für moderne Modelle gebaut wurden. Dazu kommt, dass KI nur dann funktioniert, wenn Daten sauber strukturiert sind. Genau hier sehen wir im Markt enorme Unterschiede, was wiederum erklärt, warum manche Projekte schnell erfolgreich sind und andere monatelang hängen bleiben. Die technische Komplexität nimmt stark zu – und das merken wir auch in den Stellenanforderungen.

Können Sie aus Ihrer Erfahrung schildern, welche praktischen Vorteile die Nutzung von KI in der täglichen Entwicklungsarbeit mit sich bringt?
Wir erleben selbst, wie KI unseren Arbeitsalltag verbessert. Unsere Skill-Extraktion ist ein gutes Beispiel: Ohne KI wäre es unmöglich, jeden Tag tausende Jobanzeigen zu analysieren, relevante Technologien herauszufiltern und präzise Suchergebnisse zu liefern. Diese Automatisierung sorgt für Qualität, Geschwindigkeit und eine Trefferquote, die manuell nie erreichbar wäre. Insgesamt hat KI die Entwicklungsgeschwindigkeit unseres eigenen Produkts massiv erhöht, weil wir Routineaufgaben abgeben und uns auf die Weiterentwicklung des Systems konzentrieren können.

Inwiefern könnte der zunehmende Einsatz von KI die Rollen und Aufgaben von Softwareentwicklern in den nächsten fünf Jahren verändern?
Der steigende Einsatz von KI wird die Aufgaben von Softwareentwicklern spürbar verändern. Wir sehen auf Jobtensor bereits jetzt, dass Rollen wie KI-Engineer, Prompt-Engineer oder AI-Ops immer häufiger in Stellenausschreibungen auftauchen. In fünf Jahren wird der typische Entwickler deutlich weniger Code von Hand schreiben und viel stärker Systementscheidungen treffen, KI-Ergebnisse prüfen und die Integration orchestrieren. Der Beruf wird konzeptioneller und strategischer, aber nicht weniger technisch. Die Kompetenz, KI sinnvoll einzusetzen, wird ein zentraler Wettbewerbsvorteil für jeden Entwickler.

Angesichts der rasanten Entwicklungen in der KI-Technologie: Wie sollten sich Unternehmen im Softwareentwicklungssektor positionieren, um wettbewerbsfähig zu bleiben?
Für Unternehmen im Softwareumfeld ist es entscheidend, KI nicht als Trend zu sehen, sondern als langfristige Grundlage ihrer Produktentwicklung. Wer heute die Weichen stellt, Teams schult und technische Prozesse anpasst, wird im Arbeitsmarkt deutlich attraktiver. Wir sehen das in unseren Daten klar: Firmen, die KI sinnvoll einsetzen, ziehen mehr Bewerber an, entwickeln schneller und sind stabiler aufgestellt. Gerade in einem Markt, der so dynamisch ist wie der MINT-Sektor, entscheidet das über Wettbewerbsfähigkeit.