Immobilienmarkt Düsseldorf stabilisiert sich nach Zinswende

Interview mit Claudia Brakonier
Düsseldorf erlebt trotz wirtschaftlicher Unsicherheiten eine stabile Marktentwicklung. Claudia Brakonier erklärt, welche Faktoren den lokalen Immobilienmarkt prägen und wie Makler sich darauf einstellen sollten.

Wie hat sich der Immobilienmarkt in den letzten fünf Jahren entwickelt und welche Faktoren haben diese Veränderungen maßgeblich beeinflusst?
In den vergangenen fünf Jahren hat sich der Düsseldorfer Immobilienmarkt trotz zwischenzeitlicher Dämpfer insgesamt positiv entwickelt. Nach deutlichen Preissteigerungen in den drei Coronajahren 2020, 2021 und 2022 führten Zinswende und wirtschaftliche Unsicherheit zunächst zu kurzfristigen Korrekturen. Ab 2024 zeigte sich wieder eine stabile Aufwärtsbewegung.

Angesichts der aktuellen wirtschaftlichen Unsicherheiten: Welche Risiken sehen Sie für Immobilienmakler in naher Zukunft?
Für Immobilienmakler entstehen vor allem Risiken durch schwankende Nachfrage infolge veränderter Finanzierungsbedingungen, einen möglichen Rückgang von Neubauprojekten sowie steigenden Wettbewerbsdruck um hochwertige Objekte. Auch politische Eingriffe oder strengere Vorgaben können den Markt zusätzlich beeinflussen.

Können Sie aus Ihrer praktischen Erfahrung heraus erläutern, welche Strategien für Immobilienmakler derzeit besonders erfolgversprechend sind?
Erfolgreich sind derzeit Makler, die sich klar positionieren, tief in ihrem Marktsegment verankert sind und verstärkt Beratungsarbeit leisten. Gefragt sind fachliche Expertise, ein starkes Netzwerk, professionelle Vermarktung sowie Flexibilität zwischen Kauf-, Miet- und Sanierungsobjekten. Kundinnen und Kunden wünschen sich Orientierung in einem komplexen Markt. Fundierte Marktkenntnis und transparente Kommunikation sind daher entscheidend.

Welche Trends erwarten Sie in den kommenden Jahren im Immobilienmarkt und wie sollten Makler darauf vorbereitet sein?
In den nächsten Jahren ist mit moderatem, aber stabilem Preiswachstum und weiter steigenden Mieten zu rechnen, besonders in zentralen und gut angebundenen Stadtteilen. Nachhaltigkeit, energieeffiziente Neubauten und eine stärkere Trennung zwischen Premiumsegment und bezahlbarem Wohnraum gewinnen an Bedeutung. Makler sollten sich auf veränderte Kundenbedürfnisse, mehr Beratungsaufwand und technologische Entwicklungen in der Vermarktung einstellen.

In welchem Maße beeinflussen lokale wirtschaftliche Gegebenheiten die Immobilienpreise und die Nachfrage in Ihrem spezifischen Marktsegment?
Die lokalen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen wirken in Düsseldorf besonders stark auf Preise und Nachfrage. Hohe Wirtschaftskraft, viele Arbeitsplätze, internationale Unternehmen und gute Infrastruktur ziehen kontinuierlich neue Bewohner an. Die Stadt bietet eine hohe Lebensqualität mit einem guten Mix aus Freizeit und Arbeit. Dadurch bleiben Nachfrage und Preise in zentralen und beliebten Stadtteilen hoch, während periphere Lagen stagnativer reagieren. Insgesamt bestimmen wirtschaftliche Stärke, Lagequalität und Erreichbarkeit maßgeblich den Markt.

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Claudia Brakonier

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