Wie hat sich die Rolle des Zahnarztes in Bezug auf den Patientenservice in den letzten Jahren verändert?
Der Zahnarzt ist nun vielmehr ein Dienstleister als nur ein Schmerzbekämpfer. Ästhetik und langfristige Versorgung stehen mehr im Vordergrund als lediglich schmerzfreie Zähne zu haben. Damit geht auch einher, dass ein weitreichendes Verständnis von Ästhetik und schonender Behandlung vorhanden ist. Das Ziel ist es, den Patient:innen die Angst zu nehmen und ggf. sogar in den stetig wachsenden „Self-Care“-Sektor miteinzusteigen.
Welche Widerstände begegnen Zahnärzt:innen häufig bei der Implementierung neuer Servicekonzepte?
Angst und vorherige schlechte Erfahrungen der zu Behandelnden, eingeschränkte finanzielle Mittel sowohl der Patient:innen als auch der Zahnärzt:innen, schwierige Planbarkeit und Umsetzung neuer Konzepte bei Personalmangel sowie eine oft schwierige Digitalisierung für ältere Generationen.
Können Sie ein konkretes Beispiel nennen, wie ein innovativer Patientenservice umgesetzt wurde?
Zuverlässiges Beantworten von E-Mails, Beratungen angepasst an die finanzielle und mentale Situation der/des Patient:in sowie Online-Terminbuchungstools.
Welche Veränderungen nehmen Sie in der Zusammenarbeit zwischen Zahnarzt und Patient wahr?
Zahnarztbesuche werden nach und nach weniger als bedrohliche „Last-Resort“-Termine wahrgenommen, und mehr Menschen interessieren sich für Zahnersatz wie Veneers, Implantate etc. Dadurch schließen auch mehr Patient:innen Zahnzusatzversicherungen ab. Durch die enge Beratung und die Verletzlichkeit der Patient:innen entsteht ein Vertrauensverhältnis, das auch alte Ängste lösen kann.
Welche Kompetenzen werden künftig entscheidend sein, um den Patientenservice weiterzuentwickeln?
Einfühlsamkeit und Verständnis, das Anbieten von Finanzierungsmöglichkeiten, technisches Verständnis sowie Social-Media-Fähigkeiten.