Recruiting zwischen Geschwindigkeit und Präzision

Interview mit Lakeisha Kroen
Automatisierung, KI und datenbasierte Entscheidungen verändern das Recruiting grundlegend. Wie Personaldienstleister Technologie sinnvoll einsetzen und wo der Mensch unersetzlich bleibt.

Welche technologischen Trends beeinflussen derzeit das Recruiting im Bereich der Personaldienstleister am stärksten?
Aktuell stehen vor allem Automatisierung und datenbasierte Entscheidungen im Fokus. Digitale Bewerbermanagementsysteme, KI-gestützte Matching-Tools sowie Active-Sourcing-Plattformen haben das Recruiting deutlich beschleunigt.

Gleichzeitig gewinnen soziale Netzwerke und mobile Bewerbungsprozesse an Bedeutung, da sich das Bewerberverhalten stark verändert hat. Kandidaten erwarten heute schnelle, unkomplizierte und transparente Prozesse.

Wo treten häufig Fehler oder Engpässe im Recruiting-Prozess auf, und welche Risiken ergeben sich daraus für Unternehmen?
Ein häufiger Engpass entsteht durch zu lange Reaktionszeiten oder mangelnde Abstimmung zwischen den Beteiligten. Gerade in wettbewerbsintensiven Märkten führt das dazu, dass qualifizierte Kandidaten abspringen.

Risiken bestehen außerdem in unzureichender Datenqualität oder subjektiven Entscheidungen, die Fehlbesetzungen begünstigen. Diese wirken sich langfristig negativ auf Produktivität, Kosten und Arbeitgeberimage aus.

Wie werden moderne Technologien im Alltag von Personaldienstleistern eingesetzt, um den Bewerbungsprozess effizienter zu gestalten?
Moderne Technologien unterstützen vor allem bei der Vorauswahl und Kommunikation. Automatisierte Screening-Tools helfen, Bewerbungen schneller zu analysieren, während digitale Interviewformate Zeit und Ressourcen sparen.

Zudem ermöglichen CRM-Systeme eine strukturierte Kandidatenpflege, sodass Talente langfristig aufgebaut und gezielt angesprochen werden können.

Inwieweit beeinflusst die Zusammenarbeit zwischen HR-Abteilungen und externen Personaldienstleistern den gesamten Recruiting-Prozess?
Eine enge und transparente Zusammenarbeit ist entscheidend für den Erfolg. Je klarer Anforderungen, Erwartungen und Prozesse definiert sind, desto zielgerichteter kann rekrutiert werden.

Externe Personaldienstleister bringen Marktkenntnis, Reichweite und technologische Expertise ein, während interne HR-Abteilungen das Unternehmensumfeld und die Kultur vertreten.

Stimmen beide Seiten gut überein, verkürzt sich die Time-to-Hire und der Matching-Prozess deutlich.

Mit welchen technologischen Entwicklungen rechnen Sie in der Zukunft, die das Recruiting grundlegend verändern könnten?
In Zukunft wird der Einsatz von KI noch stärker personalisiert und prognoseorientiert sein. Predictive Analytics könnte frühzeitig aufzeigen, welche Kandidaten langfristig erfolgreich sein werden.

Gleichzeitig werden automatisierte, dialogbasierte Systeme – etwa Chatbots – eine größere Rolle in der Bewerberkommunikation spielen.

Trotz aller Technologie bleibt jedoch der menschliche Faktor entscheidend, insbesondere bei der finalen Auswahl und Beziehungsarbeit.

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Lakeisha Kroen

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