Investitionsmöglichkeiten in Edelmetalle

Gold, Silber & Platin! Ein Interview mit Herbert Behr, Gründer der Golden Gates Edelmetalle GmbH, über Investitionsmöglichkeiten in Edelmetalle.

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Transkript / Interview

Sehr geehrte
Damen und Herren, mein Name ist Manuela Diehl. Ich begrüße Sie recht herzlich
zum Business Talk am Ku´damm. Schön, dass Sie wieder bei uns rein geklickt haben.
Mein heutiger Gast ist Herbert Behr. Herr Behr ist Senior Chef des Unternehmens
Golden Gates Edelmetalle GmbH, ein mittelständiges Unternehmen, ein Familienunternehmen
aus Görlitz. Wir möchten uns über Investitionsmöglichkeiten in Edelmetalle unterhalten.

Manuela Diehl: Ich spreche mit dem Gründer und Geschäftsführer der Golden
Gates Edelmetall GmbH, Herbert Behr Über sein Unternehmen und die Entwicklungen
auf den Märkten für Gold und die klassischen Weißmetalle Silber, Platin und Palladium.
Beginnen wir mit den Anfängen. Sie haben Golden Gates Edelmetall GmbH 2012
gegründet. Ich würde gerne erfahren, was hat sie dazu bewogen?

Herbert Behr: Das ist eine längere Geschichte. Ich habe früher mal
Physik studiert, habe schon immer mit diesem Thema Metallen, auch damals schon
mit Technologiemetallen geforscht. Allerdings war ich dann über 30 Jahre in der
Finanzdienstleistung, war auch europaweit vertriebsmäßig tätig, für
verschiedene Unternehmen. Und ich habe einfach gerade zu Zeiten der Finanzkrise
erkannt, dass die Themen, die Versicherungen und Banken angeboten haben, nicht
mehr so in die Zeiten, in die damalige Zeit passte. Dann habe ich mich daran
erinnert, was habe ich eigentlich früher mal gemacht. Ich war schon immer
selbst privater Goldanleger und dann habe ich mir einfach gedacht: Okay, das
muss man eigentlich jedem Kunden rüberbringen. Gold ist was für jeden, das ist
ja auch inzwischen unser Firmen-Slogan: Gold für Jeden! So kam es dann nach
gewissen Vorarbeiten: Produktkreation, die Software, einen europaweiten Vertrieb
aufbauen und dann die Gründung der Golden Gates Edelmetalle hier in Görlitz. Früher
habe ich noch mit einem österreichischen Unternehmen gearbeitet, aber da konnte
man in Deutschland wenig machen. So kam es eigentlich dazu. Sowohl meine
physikalischen Kenntnisse, also auch meine sehr großen Vertriebskenntnisse
haben mich einfach dazu bewogen die Firma zu gründen und einfach sehr aktiv in
dem Bereich Edelmetalle zu sein.

Manuela Diehl: Im Jahr 2014 ist dann ihr Sohn ins Unternehmen
eingestiegen und zusammen haben Sie ein innovatives Marketing- und Vertriebskonzept
entwickelt und umgesetzt. Was machen sie anders, was unterscheidet sie von
anderen Edelmetallhäusern?

Herbert Behr: Es ist ja so, dass letztendlich am Ende des Tages
müssen die Edelmetalle zum Kunden kommen. Es gibt natürlich immer zwei Wege.
Der eine Weg ist, ich mache ein Geschäft, mache einen Laden auf, wie die
meisten Edelmetallhändler. Dann kommt der Kunde und fragt bestimmte Metalle
nach, bezahlt und geht mit dem Metall nach Hause. Nachdem wir natürlich aus dem
klassischen Finanzdienstleistungsbereich kommen, ist natürlich der andere Weg
der Bessere. Wir gehen zum Kunden und beraten den Kunden vor Ort, weil das ist
einfach immer die bessere Variante ist, weil man wesentlich flexibler ist. Und
so kam es dazu, dass wir gesagt haben, wir können das Ganze nur
vertriebstechnisch aufbauen, indem wir einfach im Laufe der vielen Jahre viele Verbindungen
zu Finanzdienstleistern, so Leute aus der Branche, zu größeren Vertrieben, zu Firmen
aufbauen. Wir haben gerade erst einen Vertrag mit der Sparkasse in Görlitz
gemacht, die jetzt unsere Produkte verkaufen – also praktisch eine wichtige Vertriebseinheit
geschaffen, um diese Metalle dann auch Jedem nach Hause zu bringen – sagen wir es
mal so.

Manuela: Sie haben ja auch ein sehr großes Angebotsportfolio,
also verschiedene Metalle in verschiedensten Formen, Barren und Münzen. War das
von Anfang an so?

Herbert Behr: Der erste Schritt war ganz klar Gold, denn Gold ist
einfach die Anlageklasse, die bei Edelmetallen, die der Kunde als allererstes
machen sollte. Deshalb haben wir uns die erste Zeit auf das Thema Gold
konzentriert. Aber natürlich war es mir schon klar, dass sich im Laufe der Zeit
die Weißmetalle natürlich mit dazu gehören, also alles was Silber, Platin und Palladium
ist. Und auf der anderen Seite dann natürlich später, nachdem wir ja ein
bisschen ein Faible haben für Technologiemetalle haben, war es dann nicht mehr
weit, auch dieses Thema mitaufzunehmen. Immer unter dem Motto: Metalle
eigentlich für jeden, das soll sich jeder leisten können, das sollte jeder
machen können. Warum wir so viele Metalle machen ist ganz einfach: die Kunden
sind unterschiedlich. Viele haben vielleicht schon Gold, haben Interesse an
anderen Metallen. Wir wollen einfach Diversifikation schaffen beim Kunden, auch
für unsere Vertriebspartner, dass die nicht nur immer eine Sache machen,
sondern ganz individuell den Kunden beraten können. Für den einen kommen
vielleicht mehr Technologiemetalle in Frage, der andere möchte unbedingt Silber
und derjenige, der noch nie was von Edelmetallen gehört hat, der wird dann
natürlich mit Gold als allererstes bestückt. Das war eigentlich unser Ausgangspunkt.
Da gibt es natürlich zwischen den Metallen noch: macht er Münzen, macht er Barren?
Auch das Thema haben wir aufgegriffen es gibt Barrensparpläne, Goldmünzensparpläne,
Silbermünzensparpläne, also wir haben da eine große Palette, die auch sehr gut
sehr gut angenommen wird. Da unterscheiden wir uns auch im Markt.

Manuela Diehl: Gibt es ein Produkt, dass der absolute Renner ist?

Herbert Behr: Ja, das ist sicherlich das Thema Gold. Gold ist nach
wie vor das Thema, weil das kennt jeder. Dem Kunden muss ich jetzt nicht erklären
was Gold ist. Auch die Vertriebspartner, die draußen tätig sind für uns, die
kommen auch mit dem Thema Gold klar. Bei den anderen Metallen, wie Technologiemetallen
sollte man ein bisschen Grundwissen mitbringen, dass wir natürlich den Mitarbeitern
aneignen, was ein bisschen umfangreicher ist, als nur über Gold zu reden.

Manuela Diehl: Gold ist ja das klassische Krisen-Asset. Würden Sie
empfehlen, ist jetzt die Zeit Gold auf die Seite zu legen?

Herbert Behr: Der Zeitpunkt ist immer der Richtige. Es gibt so
einen Spruch von mir: der Goldbesitz ist wichtig, nicht der Preis. Der Zeitpunkt
ist einfach entscheidend, wann kaufe ich Gold, weil jeder, der vor 10, 15 Jahren
Gold gekauft und dieses unwahrscheinlich günstig, da die Unze vielleicht 300 US-Dollar
gekostet hat, heute sind wir natürlich weitaus höher – es gibt immer den
richtigen Zeitpunkt, weil erstens hat Gold primär etwas mit Inflationsschutz zu
tun, mit Kapital halten, mit Vermögensschutz, Kaufkrafterhalt, was ja heute
ganz wichtig ist. Dass sind einfach mal die primären Dinge. Und dann hat man
natürlich den zweiten Effekt, dass der Goldpreis sich die nächsten Jahre nach
oben entwickeln wird, weil es einfach fundamentale Daten dazu gibt. Ich kann
dem Kunden natürlich heute nicht sagen, was morgen ist – eine Glaskugel habe
ich keine dabei – aber wie es die nächsten Jahre ausschauen wird.

Manuela Diehl: Also denken Sie, dass in den nächsten Jahren das Allzeithoch
preislich erreicht wird von – ich weiß nicht – 2011?

Herbert Behr: Ja, kriegen wir wieder, wahrscheinlich werden wir weitaus
drüber kommen. Da rechnen übrigens alle Ökonomen mit. Wenn man sich mit dem Thema
beschäftigt, es gibt da so viele Themen heute, die geopolitischen und die Finanzsysteme
und keine Zinsen zurzeit, eine relativ hohe Inflation, die zwar nicht hoch ist,
aber doch im Verhältnis. Der Kunde verliert jeden Tag Geld ohne es zu merken,
wenn dass der normale Sparer ist. Das sind die Dinge, die Gold so wertvoll
machen. Deswegen ist es egal wann man das kauft. Jetzt ist immer die richtige Zeit.
Jetzt.

Manuela Diehl: Es spricht alles für Gold im Moment. Und wie bewerten
Sie die Aussichten für die anderen Metalle, also Silber, Platin und Palladium?

Herbert Behr: Silber ist aktuell unterbewertet, ganz klar, wird
sich aber wahrscheinlich wesentlich besser entwickeln als das Thema Gold, denn
man muss beim Silber wissen, Silber ist ein Industriemetall, 18 Prozent gehen
in die Industrie. Und wir werden nur noch ungefähr 20 Jahre die Menge an Silber
aus der Erde holen können, wie heute. Das heißt die Silbermengen, genauso wie
bei Gold, nähmen stark ab. Dann gibt es Probleme in der Versorgung generell und
damit eingehend wird natürlich auch das Thema Steigerung des Wertes dann sehr
stark sein. Und wahrscheinlich mehr Wertsteigerung letztendlich als Gold am Ende
des Tages bringen, weil da gibt es einfach ganz andere fundamentale Daten, die
einfach für Silber sprechen, wobei Silber genauso eine monetäre hat Funktionen
wie Gold.

Palladium läuft
zurzeit sehr gut, ist ja auch ein Industriemetall. Das ist der Trend. Platin
ist zurzeit ein bissel geprügelt, sagen wir mal vom Platinpreis, also viele Anleger
schrecken vor Platin zurück, weil wir seit Jahren eigentlich nur einen Weg nach
unten haben. Beide sind natürlich Metalle, die heute in der KFZ-Industrie
unbedingt gebraucht werden, hauptsächlich in den Katalysatoren. Und warten wir
mal ab was mit der E-Technik ist, ob man das dann nach wie vor braucht. Da wird
Platin weniger gebraucht, Palladium wieder mehr. In den restlichen Dingen, die
in so einem Elektroauto drin sind, ist wieder viel Palladium gefragt. Also das
sind Dinge die man gerne beimischen kann, aber man sollte dort halt einfach geringere
Gewichtung haben. Ob dann Platin oder Palladium, das ist dann Geschmackssache. Am
besten ist, man macht alle vier Metalle in unterschiedlicher Gewichtung. Da ist
man glaube ich immer auf der guten Seite.

Manuela Diehl: Edelmetalle gelten ja als sichere Anlageklasse, als Wertspeicher,
bringen aber keine Zinsen. Wie hoch sollte Ihrer Meinung nach, der Anteil im Portfolio
sein?

Herbert Behr: Das ist eine sehr gute Frage. Die klassische Portfoliotheorie
sagt ja so um die fünf Prozent, 6 Prozent. Aber wenn Sie heute mit den Ökonomen
reden, wenn Sie sich heute mit dem Thema beschäftigen:15 bis 25 Prozent, das sollte
auf alle Fälle in das Thema Edelmetalle gehen. Und das sicherlich auch dort
dann gesplittet in Gold und vielleicht ein bisschen Silber. Also diese
klassische Theorie, die haben wir schon lange über Bord geschmissen. Wobei die
meisten Kunden nicht einmal die fünf Prozent haben. Das Edelmetallvermögen,
auch das Goldvermögen in Deutschland ist ja, wenn man es auf den einzelnen Kunden
oder auf den einzelnen Bürger bezieht, eher gering, außer das bisschen Goldschmuck.
Aber wenn wir von Anlagegold reden, es haben insgesamt 2,2 Prozent der Bundesbürger
überhaupt in Anlagegold investiert, obwohl wir tonnenweise verkaufen, aber da verteilt
sich natürlich über viele Menschen. Wir werden noch ganz andere Werte erreichen.
Wir sind mit dem Thema Gold ganz am Anfang.

Manuela Diehl: Der pro Kopfbedarf an Gold steigt auch in Deutschland
weiter.

Herbert Behr: Vorletztes Jahr haben wir in Deutschland allein 200 Tonnen
Gold verkauft. Wir waren die Nummer Eins auf der Welt.

Manuela Diehl: Ganz überraschend. Nicht Indien, nicht die Türkei.

Herbert Behr: Ja, also pro Kopf. Klar, dort steigt die Nachfrage
auch. Man muss wissen, heute 70 Prozent der Nachfrage kommt aus den Schwellenländern
China, Indien oder türkischen Raum – die Türkei ist kein Schwellenland, das ist
klar – dort ist die große Nachfrage, dort sind viele Menschen, da ist
Wirtschaftswachstum, da ist viel hohe Nachfrage. In Europa und Amerika, da sind
nur die restlichen 30 Prozent der Nachfrage. Also, wenn man es auf deutsch sagt:
die Musik spielt eigentlich im asiatischen Raum.

Manuela Diehl: Das treibt dann auch in der Zukunft die Preise nach
oben?

Herbert Behr: Klar, das ist logisch, auch wenn es dann immer ein
bisserl weniger Gold gibt.

Manuela Diehl: Dann bedanke ich mich für die sehr interessante Ausführung.
Herzlichen Dank.

 

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