„Als Krisensicherung ist neben Gold auch Silber sinnvoll“ – Alexander Filkorn (OPHIRA Handeslhaus GmbH)

Interview mit Alexander Filkorn
Alexander Filkorn ist Geschäftsführer der OPHIRA Handelshaus GmbH. Im Interview spricht der Edelmetallexperte über Gold als Krisenwährung und Risiken beim Erwerb von Edelmetallen.

Das Corona-Virus hat die deutsche Wirtschaft kalt erwischt. Die Börsen fielen zeitweise auf einen historischen Tiefstand. Welche Auswirkungen hatte die Krise auf den Goldmarkt?

Alexander Filkorn: Nachrichten über zahlreiche Firmenpleiten und Geschäftsaufgaben beherrschen die Schlagzeilen in der Pandemie. Kein Wunder, dass sich die Menschen um die Wirtschaft, den Euro und auch um ihr Erspartes sorgen. Bereits zu Beginn der Krise ist die Nachfrage nach Gold angestiegen. Das ist wie in jeder Krise, sie erhöht die Attraktivität von Gold für die Investoren. Der edle Rohstoff wurde aber nicht nur zur Absicherung privater Depots gekauft, viele kleine Sparer flüchteten mit ihrem Bargeld ganz in das Metall mit dem Status: „Krisenwährung“. Umso länger die Corona-Krise sich nun hinzieht, umso eher scheint sich die Nachfrage nach Gold wieder auf ein normales Niveau einzupendeln.

Der Goldpreis ist innerhalb von 12 Monaten um 30% gestiegen und nahe am Rekordhoch. Lohnt sich bei diesen Preisen der Kauf noch?

Alexander Filkorn: Ein Goldkauf lohnt sich immer. Der Goldpreis kommt wie bei jeder Handelsware durch Angebot und Nachfrage zustande. Besonders ist, dass Gold als natürlicher Rohstoff sein Angebot nicht beliebig erweitern kann. Mittel- und langfristig gesehen lohnt sich der Kauf von Edelmetallen immer. Wer jetzt Angst vor einem Währungscrash hat und den Totalverlust seiner sonstigen Anlagen fürchtet, denkt sowieso über den Kauf von Gold nach. Man sollte aber grundsätzlich 20 -30 Prozent der Ersparnisse in Edelmetalle investieren, um Totalverluste auszuschließen. Als Krisensicherung ist neben Gold auch Silber sinnvoll.

Die weltweiten Konjunkturprogramme erhöhen die Liquidität am Markt. Welche mittel- und langfristige Preisentwicklung erwarten Sie für Gold?

Alexander Filkorn: Mittel- und langfristig ist in jedem Fall mit steigenden Edelmetallpreisen zu rechnen. Historisch gesehen hat sich der Goldpreis immer nur in eine Richtung bewegt, nämlich nach oben. Es gibt keine Hinweise darauf, dass sich diese langfristige Tendenz drehen wird. Selbst internationale Großbanken haben ihre Prognose zum Goldpreis nach oben korrigiert. Ich sehe den Goldpreis in absehbarer Zeit bei 1.800 Euro.

Welche Möglichkeit haben Privatanleger, die langfristig in Edelmetalle investieren möchten?

Alexander Filkorn: Nun, sie können Münzen oder Barren kaufen, Aktien oder ETFs zu Edelmetallen erwerben oder einen Edelmetallsparplan zeichnen. Jeder nach seiner Fasson. Minenaktien können eine interessante Beimischung sein. ETFs sind nur zu empfehlen, wenn sie zu 100 % physisch hinterlegt sind und der Emittent über alle Zweifel erhaben ist.

Was sind die Vor- und Nachteile von Goldsparplänen im Vergleich zum Direktkauf von Gold?

Alexander Filkorn: Ich kann hier nur für unseren Edelmetallsparplan sprechen. Kurzfristige Schwankungen beim Goldpreis beispielsweise werden bei langfristigen Sparplänen durch den sogenannten Cost-Average-Effekt abgemildert. Sie haben kaum Einfluss auf die Gesamtperformance des Edelmetallkontos.

Goldsparpläne sind ein gutes Instrument, um physische Vermögensbildung in Edelmetalle zu betreiben. Es wird immer Menschen geben, die aus unterschiedlichsten Gründen gegen Goldsparpläne sind. Bei einem Vergleich zwischen direkten Goldkauf und Goldsparplan zieht je nach Höhe des monatlichen Kaufbetrages der Goldsparplan dem Direktkauf davon. Ein Beispiel: Ein Käufer bestellt im Onlinehandel 1 g Gold für ca. 60 Euro, zusätzlich 6,90 Euro bis 14,90 Euro Versandkosten. Wird ein Goldsparplan bei einem Anbieter abgeschlossen, der zweimal jährlich kostenlos ausliefert, kauft der Kunde ebenfalls für ca. 60,00 Euro und spart in 6 Monaten Versandkosten von 41,40 Euro bis 178,80 Euro. Diese Ersparnis kann wieder in den Goldkauf investiert werden und erhöht den Goldbestand. Selbst bei höheren monatlichen Raten lohnt sich der Sparplan gegenüber dem Direktkauf, sofern der Sparplananbieter keine überhöhten Preise hat. Bei uns erhält der Sparer ab einer monatlichen Rate von 50,00 Euro jede sechs Monate seine Edelmetalle versichert und kostenlos ausgeliefert.

Bei Investitionen in Edelmetalle ab 10.000 Euro oder Sparraten ab 1.000 Euro monatlich lohnt sich ein Blick auf unser Produkt Strategie Plus. Das Besondere an unserem Strategie Plus sind die „Zinsen“. Ähnlich wie beim Bäcker, der den 10. Cappuccino nicht berechnet, zahlen wir unseren Kunden monatlich bis zu 0,6% auf den vom Kunden bezahlten Kaufpreis aus unserem Handelsgewinn aus. Das ist natürlich keine Garantieverzinsung, aber wir haben seit der Auflage des Produktes im März 2012 immer die 7,2% „Jahreszins“ an alle Strategie-Plus-Kunden ausgezahlt, und zwar monatlich und nicht erst nachdem die Bilanz vorlag. Somit haben unsere Kunden schon Gold erworben und dieses ausgeliefert bekommen lange vor Bilanzerstellung. Das ist unser Dankeschön an den Kunden für sein Vertrauen in uns und weil er bei uns nicht beim Mitbewerber gekauft hat. Und diese Gewinne sind für unsere Anleger nach 12 Monaten abgeltungssteuerfrei. Das ist nicht wenig, wenn man bedenkt, dass der Kunde nicht am unternehmerischen Risiko der OPHIRA beteiligt wird. Die Edelmetalle werden an den Kunden zu 100% ausgeliefert. Die Auszahlung des Handelsgewinnes fließt in einen Goldsparplan und erhöht somit den Goldbestand. Das Gold aus dem Sparplan wird zweimal jährlich kostenlos dem Kunden ausgeliefert.

Worauf sollte man bei der Auswahl eines Anbieters von Goldsparplänen achten?

Alexander Filkorn: Als erstes sollte auf mögliche Gebühren für die Einrichtung des Edelmetallkontos und auf Kosten für die Lagerung und Auslieferung an den Kunden geachtet werden. Die Auslieferung sollte jederzeit möglich sein. Auch sollte Ihr Edelmetall als Sondervermögen getrennt vom Firmenvermögen gelagert werden. Zudem spielt der Ruf des Edelmetallhändlers eine Rolle. Wie lange ist er am Markt und konnte das Unternehmen seine Verträge bisher immer einhalten. Die OPHIRA Handelshaus GmbH wurde im März 2012 gegründet. Wir haben Produkte ohne Kosten für Lagerung und Auslieferung.

Als zweites sollte auf die Produkte und Vertragsgestaltung geachtet werden. Achten Sie darauf, welche Stückelungen angeboten werden und wählen Sie gut aus. Es nützt nichts, wenn Sie sich aus Kostengründen für eine Feinunze (31,1 g) Gold oder einen 3 kg Silberbarren entscheiden und dafür 30 Monate oder länger ansparen müssen. Was ist, wenn der Anbieter vorher insolvent wird? Es wurde noch kein Sondervermögen für Sie begründet.

Bruchteileigentum wird von einigen Emittenten angeboten. Viele beteiligen sich zusammen an einem großen Barren, meist 1 kg Goldbarren. Das ist eine kostengünstige Variante und der Verkauf soll relativ einfach funktionieren. Allerdings ist es nicht die optimale Wahl, wenn man Gold physisch besitzen will. Wenn Sie z. B. Ihre 100 g Gold im Bruchteileigentum sich ausliefern lassen wollen, erhalten Sie nur ca. 90-95 g Gold, weil die Formkosten für die kleineren Stückelungen jetzt berechnet werden. Somit ist der anfängliche Vorteil wieder weg. Außerdem kann heute niemand sagen, ob die Finanzbehörden oder die BaFin dieses Produkt nicht irgendwann als Fondsanlage ansehen. Das könnte zu steuerlichen Problemen führen, oder die BaFin stellt das Produkt ein, weil es als Vermögensanlage angesehen wird.

Der Skandal um die Firma PIM Gold hat viele Verbraucher verunsichert. Woran lassen sich schwarze Schafe erkennen?

Alexander Filkorn: Das ist sicher für so manchen Privatanleger nicht einfach. PIM wird jedoch Betrug vorgeworfen. Die Staatsanwaltschaft hatte den Verdacht, dass die PIM Gold GmbH ein Schneeballsystem betreibe und ermittelte schon lange vor der Insolvenz. Im Nachhinein hat sich herausgestellt, dass bei der PIM auch Falschgold gelagert war und ein Großteil des Goldes nicht vorhanden war.

Die PIM hatte unter anderem ein Produkt aufgelegt, das unserem Strategie Plus ähnelte. Der Unterschied zwischen beiden Produkten lag in der Aushändigung des Goldes an den Kunden. Während wir seit 2012 an den Kunden 100% des Goldes ausliefern, bekam der Kunde bei der PIM nur maximal 70%, die restlichen 30% wurden angeblich zum Handeln und Gewinnerzielung benötigt. Wir haben einen anderen Ansatz, weshalb wir das Gold der Kunden nicht benötigen und 100% ausliefern. Die größte Sicherheit für den Kunden ist sein Gold im Besitz zu haben.

Man sollte wie bei jeder anderen Investition auch den Vertrag und die Bedingungen genau studieren. Die wichtigste Frage ist: Legt das Unternehmen transparent offen, wie es arbeitet und erfolgt grundsätzlich eine regelmäßige und kostenlose Auslieferung.

Herr Filkorn, vielen Dank für das Gespräch.

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