Vermögensverwaltung: Das Geschäft mit dem Geld

Interview mit Kai Heinrich
Geld „richtig“ anlegen ist eine Kunst für sich. Selbstverständlich kann man auf eigene Faust einige Aktien, kaufe, Vermögenssparpläne erstellen oder in Sachwerte investieren. Das Problem dabei ist jedoch häufig, dass viele Menschen das notwendige Wissen um das gesamte Spektrum an Anlagemöglichkeiten und den einem zur Verfügung stehenden Angeboten haben, um für sich die beste Anlagestrategie bzw. das beste Anlageprodukt herauszufiltern. 

Damit jeder das bestmögliche aus seinem Vermögen herausholen und je nach Bedürfnis dieses sichern oder vermehren kann, haben es sich Experten wie Kai Heinrich von der Plutos Vermögensverwaltung AG in Frankfurt zur Aufgabe gemacht, ihnen mit Rat und Tat zur Seite zu stehen und sie bei der Erreichung ihrer Ziele mithilfe ihres Fachwissens und jahrelanger Expertise zu unterstützen. Im Folgenden erklärt uns der erfahrene Vorstandvorsitzende unter anderem, wie das Geschäft mit dem Geld funktioniert, worauf es bei einer guten Anlagestrategie ankommt und was es mit der Diversifikation auf sich hat.

Vermögensverwaltung gilt als ein eher konservatives Geschäft. Können Sie dem so zustimmen?

Diese Frage ist nicht klar mit „ja“ oder „nein“ zu beantworten. „Konservativ“ hat seinen Ursprung im lateinischen Wort „conservare“, was so viel bedeutet wie „bewahren“. Wenn ein Kunde zu uns kommt und als oberste Priorität den Werterhalt angibt, können wir als Vermögensverwalter natürlich eine konservative Strategie anbieten. Anders ist es bei einem Kunden, der zunächst einmal an das Wachstum seines Vermögens denkt. Dementsprechend können wir auch eine Strategie ausarbeiten, die auf Wachstum fokussiert ist. Zu behaupten, die Vermögensverwaltung wäre eher konservativ, vermittelt eine einseitige Sicht auf unsere Branche. Auch Kunden, die eine chancenorientierte Strategie fahren wollen, sollten dies mit einem Vermögensverwalter zusammen gestalten, um das Portfolio so effizient wie möglich aufzustellen.

Bieten Sie eigentlich auch Dienstleistungen abseits der klassischen Vermögensverwaltung an?

Ja, zum einen bieten wir Finanzierungen von Immobilien an, was nicht unbedingt bei einem Vermögensverwalter zu vermuten wäre. Hierbei ist es irrelevant, welche Art von Immobilie der Kunde finanzieren will. Ob es sich um ein selbst genutztes oder fremd vermietetes Objekt oder nur um einen Grundstückserwerb handelt, spielt für uns keine Rolle, da wir in jedem Bereich mit den Top-Kreditgebern in Deutschland zusammenarbeiten und für den Kunden die optimale Lösung finden. 

Zum anderen bieten wir unseren Kunden Investitionen im aufkommenden Bereich der Kryptowährungen an. Solche Dienstleistungen sind immer noch eher selten im Bereich der Vermögensverwaltung. Der Bereich Krypto wird durchaus wahrgenommen, allerdings wollen viele Dienstleister im Finanzbereich erst mal abwarten. Wir wollen hier proaktiv handeln und die Entwicklung mitgestalten, statt nur zu reagieren.

Wer genau sind Ihre Kunden?

Grundsätzlich kann man keine allgemeine Aussage zu unseren Kunden treffen, da wir eine bunte Mischung aus allen Branchen, Altersgruppen und Hintergründen bei uns vertreten haben. Vermögensverwaltung ist grundsätzlich für jeden sinnvoll, der sich um sein Vermögen nicht selbst kümmern möchte, weil er keine Zeit, ggf. auch keine Muße hat oder auch nicht das komplette Fachwissen mitbringt.

Welche Besonderheiten bieten Sie Ihren Kunden/ Kundinnen an, um sich vom Wettbewerb abzuheben?

Zuallererst sind wir unabhängig. Die Plutos Vermögensverwaltung AG hat keine andere Autorität als den Kunden. Wo andere an Banken gebunden sind, an interne Hierarchien oder Vorgaben, können wir uns ganz dem Kundenwunsch widmen. Gegenüber beispielsweise einer Bank, die im Zweifel eigene Produkte verkaufen will, um Quoten zu erfüllen, sind wir in der Lage, transparent und offen mit dem Kunden/ der Kundin umzugehen, ohne die Gefahr von Interessenkonflikten. 

Durch diese Unabhängigkeit sind wir nicht nur transparenter als andere, wir können auch eine individuellere Beratung anbieten. Wir sind in der Lage, auf die Wünsche jedes Kunden einzugehen und abhängig von diesen flexibel ein individuell optimiertes Portfolio zusammenzustellen.

Nach welchen Kriterien wird das Portfolio für den einzelnen Kunden erstellt?

Jeder Kunde/ Jede Kundin hat eine individuelle Situation und somit ganz individuelle Bedürfnisse, die wir als Vermögensverwalter natürlich in der Zusammensetzung des Portfolios berücksichtigen müssen. 

Das erste Kriterium, das besprochen werden muss, ist die Risikobereitschaft. Ein Kunde, dessen primäres Interesse das Wachstum seines Vermögens ist, wäre zum Beispiel mit einem hohen Anteil in Anleihen wenig geholfen, da diese selbst bei steigenden Märkten fixierte Zahlungsströme haben. Hinzu kommt die wirtschaftliche Risikotragfähigkeit. Das Eingehen hoher Risiken sollte im Einklang mit dem finanziellen Hintergrund stehen.

Weiter wird die Anlagedauer in der Entscheidung mitberücksichtigt. Der Aktienmarkt steigt statistisch im Durchschnitt um ungefähr 7 % p.a.. Er ist jedoch auch volatil und braucht eine gewisse Zeit, um sich von schlechten Monaten oder Jahren zu erholen. Wenn ein/-e Kunde/in also nur sehr kurzfristig Geld anlegt, besteht die Gefahr, dass unglücklicherweise in dieser Zeit der Markt nach unten geht. In diesem Fall wäre eine Erholung nur schwierig, da schlichtweg die Zeit fehlt, damit der Markt wieder zu seinem Durchschnitt findet und Verluste aufwiegt.

Die dritte Komponente, die ich erwähnen will, sind die Cashflows. Sollte ein/-e Kunde/in regelmäßig Zahlungen erhalten wollen, können natürlich entsprechende Instrumente gekauft werden, um dem Bedürfnis des/r Kunden/in gerecht zu werden. Hier würden sich beispielsweise Anleihen oder eine Dividendenstrategie anbieten. Darüber hinaus gibt es noch andere Faktoren, die unter Umständen berücksichtigt werden sollten, sei es eine Präferenz für Nachhaltigkeit oder eine Familiensituation. Jede/r Kundin/Kunde muss eben individuell beraten werden.

Das Ziel fast jeden Investors ist es, gute Renditen mit möglichst niedrigem Risiko zu erzielen. Wie gelingt es, Risiken für das Gesamtportfolio zu minimieren?

Bei der Vermögensverwaltung geht es nicht immer nur darum, Risiken zu minimieren. Der Zusammenhang von Risiko und Rendite ist Grundlage jeder Kapitalmarkttheorie. Das Übernehmen von Risiko wird am Markt mit Rendite belohnt. Allerdings gibt es auch nicht systematische Risiken, die nicht bepreist werden. Solche Risikoarten versuchen wir zu meiden. Um dieses nicht bepreiste und damit tatsächlich zu minimierende Risiko zu verringern, ist Diversifikation ein zentraler Begriff. Dieser beschreibt den Prozess, wie ein Portfolio nicht systematisches Risiko verliert, wenn in viele verschiedene Anlagevehikel inkl. Ländern, Branchen und Währungen investiert wird. Dahinter steckt eine Statistik, die wir uns zunutze machen. Das systematische und bepreiste Risiko, das nach der Diversifikation im Portfolio bleibt, kann der Vermögensverwalter dann je nach Risikoappetit des Kunden optimieren.

Privatanleger vertrauen an der Börse meist ihrem Bauchgefühl. Wie kommen Sie als professioneller Vermögensverwalter zu Ihren Anlageentscheidungen?

Das ist eine gute Frage, die nicht eindimensional zu beantworten ist. Wir haben eine Vielzahl von Strategien, auf die wir als Unternehmen zurückgreifen können. Es gibt viele Wege, ein Wertpapier zu betrachten. Man kann sich die Dividenden und Dividendenentwicklung anschauen, sich auf fundamentale Analysen konzentrieren, Chartanalyse betreiben oder auch Trendfolgesysteme als Grundlage nehmen. Über die Zeit muss jeder Vermögensverwalter beim Zusammenstellen eines Portfolios Erfahrungen sammeln, welche Strategie zu welchem Kunden mit welchen Analysen am besten passt. Das ist genau der Mehrwert, den unsere Vermögensverwalter mit ihrer jahrelangen Erfahrung den Kunden liefern können. Die meisten Informationen sind öffentlich zugänglich und können von jedem Anleger eingesehen werden. Sich bei der Masse an Informationen auf die richtigen zu konzentrieren, abhängig von der jeweiligen Präferenz und Strategie, ist die Kunst, um längerfristig erfolgreich zu sein.

Herr Heinrich, vielen Dank für das Interview.

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