Michael Schumacher: Nachhaltigkeit beim Bauen hat viele Facetten

Interview mit Michael Schumacher
Michael Schumacher ist Geschäftsführer X-Wood concept GmbH in Büllingen. Mit ihm sprechen wir über nachhaltiges Bauen, Kriterien sowie Vorteile nachhaltig eingerichteter Häuser.

Was bedeutet „nachhaltig“ beim Bauen überhaupt?

Michael Schumacher: Die Nachhaltigkeit beim Bauen hat viele Facetten. Grundidee ist, dass wir den Kindern eine lebenswerte Welt hinterlassen wollen. Deshalb beginnt nachhaltiges Bauen bei uns mit der Auswahl der Baumaterialien. Wir von X-Wood® bauen mit zertifiziertem Holz. Das ist einer der wenigen Baustoffe, die nachwachsen können. Wir tragen Verantwortung für den Nachschub, indem wir das verbaute Holz seit 2019 in innovativen Wiederaufforstungsprojekten neu anpflanzen. Während das Holz wächst, bindet es CO2 aus der Luft. Konkret befreit ein Kubikmeter Holz die Atmosphäre von ca. einer Tonne CO2, auch dies trägt wieder zur Nachhaltigkeit der Erdatmosphäre enorm bei. Durch modernen Ingenieurbau arbeiten wir außerdem ressourcenschonend und benötigen folglich weniger Material.

Wie wichtig ist Nachhaltigkeit beim Bauen, was sind die allgemeinen Vorteile?

Michael Schumacher: Weil wir alle von der Welt profitieren, sollte jeder einen größtmöglichen Beitrag für ihre Erhaltung leisten. Davon sind wir überzeugt. Unternehmen und Behörden fordern zunehmend auch beim Bauen nachhaltige Produktionsweisen. Wir von X-Wood® reagieren darauf, als CO2 neutral zertifiziertes Bauunternehmen, mit dem Einsatz von Holz als ökologischem Rohstoff für die Struktur unserer Gewerbe- und Industriehallen.

Bauen mit Holz birgt zahlreiche Vorteile:

Es ist frei von Schadstoffen, biologisch abbaubar und verfügt über hervorragende Dämmwerte. Außerdem reguliert Holz die Luftfeuchtigkeit, was ein Wohlfühlklima bewirkt. Auch im Brandschutz kann es punkten. Unter Einwirkung von Flammen verkohlt die Oberfläche von massiven Holzteilen. Die gebildete Schicht schützt das darunterliegende Material lange Zeit. Mit der langsamen, kontrollierten Abbrandgeschwindigkeit ist Holz sogar Stahl überlegen, der bei Hitze seine Festigkeit verliert und schlagartig einstürzen kann.

Geht es beim nachhaltigen Bauen nur um den Umweltaspekt, oder gibt es andere Kriterien?

Michael Schumacher: Primär steht stets der ökologische Aspekt im Vordergrund. Deshalb spielt vor allem die Langlebigkeit der Tragwerke für unsere Holzhallen eine große Rolle. Eine hohe Lebensdauer bedeutet insgesamt gesehen weniger Rohstoffverbrauch. Wir berechnen die Konstruktionselemente für eine Nutzungsdauer von 50 Jahren.

Tatsächlich lässt sich nachhaltiges Bauen nur mit humanen Arbeitsbedingungen und einer angemessenen Bezahlung des Personals von Herstellern und Bauunternehmern verwirklichen. Schließlich tragen wir Verantwortung für die Umwelt und die Menschen.

Bei Gewerbeimmobilien, so heißt es, wird noch nicht umfassend auf Nachhaltigkeit geachtet. Was hat der Markt vor?

Michael Schumacher: Wir stellen fest, dass vor einigen Jahren das Thema „Nachhaltigkeit“ kaum zur Sprache gekommen ist. Heute interessiert sich mindestens jeder zweite für dieses wichtige Kriterium. – Tendenz steigend. Unsere Kunden leisten schon jetzt durch den Einsatz von zertifiziertem Holz für Tragwerke und weitere Bauteile einen Beitrag zu Klimaschutz und Nachhaltigkeit. Zahlreiche ökologische Varianten gibt es auch für Wand- und Dacheindeckungen und Isolierungen. Diese Baustoffe sind aber noch teilweise sehr kostenintensiv. Wir sind der festen Überzeugung, dass sich der Markt mit steigender Nachfrage immer mehr in Richtung nachhaltiges Bauen entwickeln wird. Unsere modernen Konzepte bilden zurzeit eine Kombination aus Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit.

Welche Rolle nehmen Vermieter bei nachhaltigen Gebäuden ein? Welche Vorteile bietet die Vermietung nachhaltig errichteter Häuser?

Michael Schumacher: Vermieter, die eigentlichen Entscheidungsträger, legen derzeit das Hauptaugenmerk auf eine gewinnbringende Realisierung und Nutzung von Gebäuden. Zunehmend legen jedoch immer mehr Bauherren Wert auf Nachhaltigkeit. Das betrifft sowohl kleine Privatanleger als auch vermögende Investoren.

Die Vermieter können vom angenehmen Gefühl profitieren, etwas Gutes für die Umwelt getan zu haben, und diese Aktivitäten gleichzeitig in das Marketing einfließen lassen. Aber auch die Mieter beeinflussen dieses Baugeschehen. Stellen sie klare Forderungen an die Nachhaltigkeit der Objekte, müssen die Investoren reagieren.

Herr Schumacher, vielen Dank für das Gespräch!

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