Die Herausforderungen und Chancen des deutschen Cannabisgesetzes: Eine Perspektive aus dem Markt für Anbauzubehör

Die Herausforderungen und Chancen des deutschen Cannabisgesetzes: Eine Perspektive aus dem Markt für Anbauzubehör

Gastbeitrag von Marius Lika

Die Legalisierung von Cannabis in Deutschland hat zweifellos eine Lawine von Veränderungen ausgelöst, die sich in vielfältiger Weise auf die Wirtschaft und die Konsumenten auswirken. Als eine der führenden Plattformen in der Cannabis-Branche beobachten wir diese Veränderungen aus der Nähe und versuchen die richtigen Schlüsse zu ziehen, damit wir zeitnah auf neue Entwicklungen reagieren können.

Obwohl die Legalisierung nun schon seit einer gefühlten Ewigkeit absehbar war (oder auch nicht), scheinen viele Produzenten und Händler von der geballten Nachfrage – insbesondere nach Anbauzubehör – überrascht, denn in den meisten Growshops sind Growboxen, Lampen und Co. ausverkauft. Aber warum ist das so? Ist die Bundesregierung Schuld oder hat die Wirtschaft verschlafen?

Schwachstellen des Gesetzes

Eine der offensichtlichsten Schwachstellen des aktuellen Gesetzes ist die Diskrepanz zwischen der Legalisierung des Konsums und der Verfügbarkeit von Cannabisprodukten. Obwohl der Konsum nun legal ist, bleibt der Zugang zu legalen Quellen begrenzt. Cannabis Clubs, die als potenzielle Anbieter von Cannabisblüten dienen könnten, sind derzeit noch nicht berechtigt anzubauen. Selbst der Eigenanbau, obwohl er legal ist, erfordert Zeit und Ressourcen. Diese Diskrepanz zwischen der Legalisierung des Konsums und der Verfügbarkeit von Produkten hat zu einem wachsenden Interesse an Anbauzubehör, aber auch an Cannabis auf Rezept geführt, da die Verschreibung durch das neue Gesetz erleichtert wurde.

Die Explosion der Nachfrage nach Anbauzubehör

Die größte Wachstumsrate in unserem Geschäft sehen wir jedoch bei der Nachfrage nach Anbauzubehör für den Eigenanbau. Warum? Die Antwort liegt in der Vielfalt unserer Kunden. Es sind nicht nur langjährige Konsumenten, die sich für den Anbau interessieren, sondern auch Menschen, die bisher keinerlei Erfahrung mit Cannabis hatten. Der Anbau von Cannabis übt eine gewisse Faszination aus, sei es aus Neugierde, aus dem Wunsch nach Unabhängigkeit von externen Anbietern oder einfach aus dem Interesse an der Pflanze selbst. Die riesige Nachfrage übersteigt sicherlich selbst die kühnsten Erwartungen einiger Produzenten und Händler.

Planungsunsicherheit im Vorfeld der Legalisierung

Das Missverhältnis zwischen Nachfrage und Angebot wurde durch die erhebliche Planungsunsicherheit vor der Legalisierung am 1. April noch verstärkt. Insbesondere die erneute Unsicherheit vor der Bundesratsabstimmung führte dazu, dass Growshops sich 2-mal überlegten, ihre Lager weiter aufzufüllen. Und tatsächlich führte die erneute Diskussion zu zahlreichen stornierten Aufträgen und einem hohen Arbeitsaufwand bei den diversen Growshops.

Die Folge: Viele Anbauprodukte sind schon jetzt ausverkauft. Das gilt insbesondere für kleinere Anbau-Sets für 3 bis 5 Pflanzen.

Die Verlagerung zu größeren Anbau-Sets

Wir beobachten bereits eine Verschiebung in der Nachfrage von kleineren Anbau-Sets zu größeren, die nur teilweise darauf zurückzuführen ist, dass viele Minigrowboxen und Komplettsets für Cannabis-Neulinge ausverkauft sind.

Ein weiterer Grund für das zunehmende Interesse an Produkten für mehr als 3 Cannabispflanzen ist der mögliche Einsatz großer Growrooms in Haushalten mit mehreren volljährigen Personen oder gar in Anbauvereinigungen. Mit der Erlaubnis zum Anbau in Cannabis Clubs ab dem 1. Juli erwarten wir, dass sich die Nachfrage weiter verlagern wird.

Momentan befinden sich viele Cannabis Clubs noch in der Gründungsphase. Sobald die Clubs gegründet und erste Mitgliederbeiträge eingegangen sind, könnte das Interesse an größeren und vollautomatisierten Systemen rasant zunehmen.

Alternativen zu Growbox und Co.

Für diejenigen, die keine Growbox mehr bekommen haben, bieten sich dennoch verschiedene Möglichkeiten: Eine Möglichkeit besteht darin, Growboxen vorzubestellen, da zu erwarten ist, dass die Preise aufgrund der gestiegenen Nachfrage ebenfalls steigen werden. Durch Vorbestellungen können sich Interessierte einen Platz in der Warteschlange sichern und möglichen Preissteigerungen entgehen.

Alternativ dazu bietet sich auch die Möglichkeit an, Cannabis im eigenen Garten oder auf dem Balkon anzubauen. Dies kann nicht nur Spaß machen, sondern birgt auch weniger Investitionsrisiko im Vergleich zum Kauf teurer LED Growlampen, Boxen und Zubehör. Mit den richtigen Kenntnissen und Werkzeugen können Menschen auch in kleinerem Maßstab erfolgreichen Cannabisanbau betreiben und die “Früchte” ihrer Arbeit ernten.

Tipps zum Eigenanbau

Wer den Cannabisanbau einfach mal ausprobieren möchte, dem raten wir zum Kauf kleinerer Hanfpflanzen oder Stecklinge. Im Vergleich zu Cannabissamen, erfordern diese

weniger Kenntnisse im Umgang mit Pflanzen. Andererseits ist das Heranziehen eines kleinen Samens, hin zu einer ausgewachsenen und blühenden Cannabispflanze eine schöne und bereichernde Erfahrung. In diesem Fall würden wir feminisierte Automatics empfehlen: Feminisierte Samen entwickeln sich mit ziemlicher Sicherheit hin zu einer weiblichen Pflanze, die auch die begehrten THC-haltigen Blüten bilden wird. Bei Automatics – auch Autoflowers genannt – handelt es sich um spezielle Sorten, die sehr robust sind und nach wenigen Wochen von alleine in die Blütephase wechseln. Somit wird man im Gegensatz zu photoperiodischen Sorten nicht bis zum Herbst auf die erste Ernte warten müssen.

 

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Zum Expertenprofil von: Marius Lika von CBD Deal 24

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