Einen zweiten Lockdown wird es in Deutschland nicht geben – Markus Gruhn (RDM)

Interview mit Markus Gruhn
Markus Gruhn ist Vorsitzender des Ring Deutscher Makler (RDM), Landesverband Berlin und Brandenburg e.V. Im Interview spricht er über steigende Immobilienpreise und Auswirkungen der Pandemie auf den Immobiliensektor.

Wen hat die Pandemie mehr getroffen, die Mieter und Käufer, die keine Notartermine machen konnten oder die Vermieter und Verkäufer?

Markus Gruhn: Die Corona Pandemie hat keinerlei Auswirkungen auf den Wohnungsmarkt, jedoch wird es im gewerblichen Bereich größere Probleme geben. Viele Geschäfte werden schließen müssen, auch die Hotelbranche steht in den Großstädten vor dem Ruin. Solange keine Messen mehr in großem Stil stattfinden können, wird es hier auch keine Besserung geben. Im Gegenteil, es ist zu befürchten, dass für viele Ladengeschäfte und Hotels auch 2021 ein desaströses Geschäftsjahr wird.

Die Suchmaschine Google zeigt immer noch ein geringes Suchvolumen für Begriffe wie Eigentumswohnung kaufen bzw. mieten, ist die Krise also noch nicht überwunden, wann gibt es eine Besserung?

Markus Gruhn: Das Problem in Berlin ist, dass zu wenig Angebot, gerade auch von Mietwohnungen, zurzeit am Markt ist. Dies hat aber überhaupt nichts mit der Corona Pandemie zu tun, sondern sind die Auswirkungen des rot-rot-grünen Mietendeckels. Das Neubaugeschäft im Mietwohnungsbereich wird von privaten Investoren komplett eingestellt werden. Eigentumswohnungen sind in Berlin nicht erwünscht. Auch hier wird der Neubau drastisch zurückgehen. Wir befinden uns hier noch am Anfang der Krise. Diese wird sich in den folgenden Monaten noch dramatisch verstärken. Ein Ende ist bei der derzeitigen Politik des Berliner Senats nicht in Sicht.

Sind Sie in Ihrem Geschäft von Kontaktbeschränkungen oder anderen Corona-Maßnahmen betroffen?

Markus Gruhn: Die Corona Maßnahmen werden von der Berliner Immobilienwirtschaft gut angenommen und Termine werden mit Maske und Abstand durchgeführt

Wie sehr wären Sie mit Ihrem Unternehmen von einem zweiten Lockdown betroffen?

Markus Gruhn: Einen zweiten Lockdown wird es in Deutschland nicht geben. Das würde die deutsche Wirtschaft nicht verkraften, das ist wirklich ausgeschlossen. Auch, weil die Mortalität bei Corona-Infizierten Gott sei Dank niedrig ist.

Werden die Immobilienpreise langfristig wieder fallen?

Die Immobilienpreise werden langfristig in guten Lagen überhaupt nicht fallen, solange die Zinsen äußerst niedrig sind. Durch die Corona Pandemie ist hier ein Ende der Zinspolitik der Europäischen Zentralbank nicht zu erwarten. Im Gegenteil, Banken werden in Zukunft immer mehr Negativzinsen für Bankguthaben verlangen. Dies wird die Nachfrage nach guten Immobilien weiter steigen und somit die Preise steigen lassen.

Herr Gruhn, vielen Dank für das Gespräch.

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