Oskar Kehrer: Der Wunsch nach mehr Sicherheit

Interview mit Dipl. Ing. Dr. techn. Oskar Kehrer
Dipl. Ing. Dr. techn. Oskar Kehrer ist Geschäftsführer von Kehrer Engineering & Innovation. Im Interview spricht er über den Trend der Absicherung, die zunehmende Nachfrage nach Solaranlagen sowie Möglichkeiten, in erneuerbare Energien zu investieren.

Immer mehr Menschen wünschen sich, Ihr Geld umwelt- und sozialverträglich anzulegen. Wie stark spüren Sie den Trend im Alltag?

Dr. Oskar Kehrer: In der gegenwärtigen Zeit der Niedrig- und Nullzinsphase und dem immens vorhandenen Geldvolumen auf Sparbüchern und Girokonten investieren zunehmend mehr Menschen in höherwertige Veranlagungen wie Aktien, Anleihen, Zertifikate und Fonds.

Da aber auch gleichzeitig der Wunsch nach mehr Sicherheit der Veranlagung und idealerweise auch der Nachhaltigkeits- und Umweltgedanke in den Fokus gestellt wird, tendieren überdurchschnittlich viele Menschen in den direkten Kauf von Photovoltaik-Anlagen und Energiespeichern, was wir in den letzten Jahren an hohen Wachstumsraten der Umsätze sehr deutlich spüren.

Wer ein Eigenheim hat, setzt häufig auf eine Solaranlage. Wie rentabel ist eine Investition in eine eigene Photovoltaikanlage?

Dr. Oskar Kehrer: Die Rentabilität einer eigenen Photovoltaik-Anlage steht heutzutage vollkommen außer Zweifel, da sich die Investition schon in wenigen Jahren amortisiert hat, und ab diesem Zeitpunkt jahrzehntelang praktisch kostenlos Eigenstrom produziert werden kann. Das funktioniert auch ganz ohne Förderungen. Die Möglichkeit, sich mit Hilfe von Photovoltaik vom Konsumenten in einen Produzenten zu verwandeln, und sich damit unabhängiger von Großkonzernen zu machen, ist einfach sehr reizvoll.

Welche anderen Möglichkeiten gibt es, in Erneuerbare Energien zu investieren? Was sind Ihre Spezialisierungen?

Dr. Oskar Kehrer: Wir bieten als Alternative bzw. Spezialisierung seit 2013 eine direkte Investition in Form von sogenannten Plug-In-Photovoltaikanlagen bzw. Balkonkraftwerken an, die wirklich jeder einfach und modular bei sich zu Hause installieren und betreiben kann, egal ob als Eigenheimbesitzer oder als Mieter – beim Auszug kann der Mieter das Balkonkraftwerk einfach mitnehmen.

Auch der Kapitalmarkt hat Nachhaltige Investments für sich entdeckt. Welche Finanzprodukte werden für Privatinvestoren angeboten?

Dr. Oskar Kehrer: Investitionen in Sonne, Wind und Wasser gibt es bei jeder Bank in Form von Fonds, wo Privatinvestoren flexibel bereits mit geringen monatlichen Beträgen am großen Kapitalmarkt teilnehmen und partizipieren können. Vor allem Nachhaltigkeitsfonds sind sehr gefragt. Sie folgen verschärften ethischen, sozialen und ökologischen Kriterien und machen die Investition damit mehrfach wertvoll.

Nach welchen Ethik-Kriterien arbeiten Sie?

DI Dr. Oskar Kehrer: Es ist mir als Ethik-Kriterium besonders wichtig, achtsam mit der Umwelt umzugehen, und sozusagen als Informations-Dienstleistung auch meine Kunden in diese Richtung nachhaltig zu begeistern, wie sie mit Hilfe meiner angebotenen Technologien mit wenig Geld und Aufwand vom reinen Strom-Konsumenten zum Eigenstrom-Produzenten werden, und damit unabhängiger werden von Energie-Großkonzernen mit ihren oft fossilen Großkraftwerken und dessen ineffizienten verlustreichen Verteilungen auf die einzelnen Haushalte. Lokal Strom erzeugen – und den selbst erzeugten Strom lokal selbst zu verbrauchen – das ist echte Nachhaltigkeit für 30 Jahre und mehr!

Als weiteres für mich wichtiges Ethik-Kriterium ist der komplette Ausschluss von Produkten, die Kobalt enthalten, das im Minen-Abbau untrennbar mit Kinderarbeit verknüpft ist – unsere angebotenen Batteriespeicher für Photovoltaik haben als Basis entweder Lithium-Eisenphosphat oder sind Natrium-Ionen-Batterien mit Salzwasser als Elektrolyt, natürlich beide Systeme ohne Kobaltgehalt.

Was hat ihr Unternehmen für die Zukunft geplant?

Dr. Oskar Kehrer: Ich plane für mein Unternehmen eine weitere Fokussierung und Ausweitung auf sogenannte zertifizierte Cradle-to-Cradle-Produkte, d.h. dass zur umweltfreundlichen und ressourcenschonenden Produktion der Produkte keine Rohstoffe verbraucht, sondern nur gebraucht werden, und am Nutzungsende der Natur in Form von Nährstoffen zurückgegeben werden können, also kompostiert oder recycelt werden. Ein Beispiel dafür sind die Salzwasser-Stromspeicher mit einem harmlosen Glaubersalz-Elektrolyten, die ein solches Cradle-to-Cradle-Zertifikat haben, im Gegensatz zu den sehr weit verbreiteten lithiumbasierten Stromspeichern mit einer wesentlich schlechteren Ökobilanz.

Die Preisentwicklung für Photovoltaik ist durch jahrzehntelange, stetig sinkende Preise charakterisiert, da die höheren produzierten Stückzahlen immer niedrigere Herstellungskosten nach sich ziehen. Aber auch kontinuierlich durchgeführte Produktverbesserungen und Herstellungsoptimierungen verstärken den Trend zu immer geringeren Preisen im PV-Markt.

Herr Dr. Kehrer, vielen Dank für das Gespräch.

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