Manifestation von Geld: Top oder Flop?

Interview mit Cindy Mergener
Manifestation von Geld ist DAS Trend-Thema von heute. Es klingt kinderleicht: Man stelle sich vor, wie man ganz viel Geld hat, das Geld magisch anzieht und/oder sich seine finanziellen Träume erfüllt. Doch ist es das auch? Cindy Mergener von der Finmarie GmbH in Berlin erklärt uns, ob es tatsächlich so einfach ist und was genau dahintersteckt, welche Hindernisse der Manifestierung von Geld im Weg stehen könnten und wie genau das eigentlich funktioniert.

Der neue Trend des Geldmanifestierens und der Veränderung der Denkweise bezüglich Reichtums gewinnt an Popularität. Oft beinhaltet es eine Mischung aus praktischen finanziellen Strategien und Veränderungen der Denkweise. Wie bringen Sie diese beiden Aspekte in Ihrer Coaching-Methode in Einklang?

Um finanzielle Strategien und eine positive Denkweise sowie Haltung zu Geld in Einklang zu bringen, folgen wir im Coaching im Grunde genommen diesen Punkten: 

• Ziele setzen: Wir überlegen gemeinsam mit unseren Kundinnen, was finanziell erreicht werden möchte. Diese Ziele sollen möglichst aufgeschrieben und visualisiert, im Hinblick darauf, wie sie das Leben verbessern werden.

• Budget erstellen: Eine Liste der monatlichen Einnahmen und Ausgaben zu erstellen hilft hier, einen ersten Überblick zu erhalten und zu wissen, was tatsächlich zum Sparen übrig ist. 

• Schulden abbauen: Konzentration darauf, Schulden abzubauen, insbesondere hohe Zinsen. Dies reduziert die finanzielle Belastung und kann zusätzlich motivierend wirken, finanziell freier zu werden. 

• Dazu lernen: Stets auf dem Laufenden zu sein, z.B. über wirtschaftliche Veränderungen in der Welt, schafft Selbstvertrauen. Je mehr man versteht, desto selbstbewusster wird man auch bei finanziellen Entscheidungen.

• Geduld üben: Also verstehen, dass finanzieller Erfolg immer Zeit braucht.

Indem man diesen einfachen Schritten folgt, kann man eine bessere Beziehung zu Geld aufbauen und gleichzeitig positive Gedanken und Gewohnheiten entwickeln. Finanzielle Gesundheit sollte immer als eine Kombination aus klugen Entscheidungen und einer positiven Einstellung betrachtet werden.

Die Veränderung der Denkweise bezüglich Reichtums kann herausfordernd sein, da dies oft tief verwurzelte Überzeugungen betrifft. Welche häufigen Denkhindernisse sind Ihnen in Ihrer Arbeit begegnet?

Es gibt viele negative Denkweisen, oder auch Glaubenssätze in Bezug auf Geld, die Menschen davon abhalten können, finanziellen Erfolg zu erreichen. Diese Überzeugungen liegen auch sehr häufig in der Kindheit und werden durch negative Erfahrungen im Erwachsenenalter verstärkt. Solche „Glaubenssätze“ können zum Beispiel sein: 

• „Geld ist die Wurzel allen Übels.“

• „Ich werde nie genug Geld haben.“

• „Reiche Menschen sind gierig oder unmoralisch.“

• „Ich bin nicht gut mit Geld.“

• „Geld macht nicht glücklich.“

• „Ich kann nur Geld verdienen, wenn ich hart arbeite.“

• „Ich habe nicht das Recht auf Wohlstand.“

• „Geld ist schwer zu verdienen.“

• „Ich muss immer sparen und kann mir nichts gönnen.“

• „Ich werde nie aus meinen Schulden herauskommen.“

Diese Glaubenssätze können das finanzielle Wohlbefinden massiv beeinträchtigen und sollten deshalb erkannt und eben auch überwunden werden, um eine positive Einstellung zum Geld zu fördern.

Welche Rolle spielt die Selbstwahrnehmung und das Selbstwertgefühl bei der Manifestation von Geld? Wie helfen Sie Ihren Klienten, diese Aspekte zu stärken?

Selbstwahrnehmung und Selbstwertgefühl spielen eine wichtige Rolle bei der Manifestation von Geld. Positives Selbstvertrauen und ein gesundes Selbstbild in Bezug auf Geld können dazu führen, dass Menschen mehr finanzielle Chancen erkennen, finanzielle Ziele effektiver verfolgen und insgesamt erfolgreicher im Umgang mit Geld sind. Negative Selbstwahrnehmung und Selbstwertgefühl können dagegen finanzielle Selbstsabotage verursachen und den Zugang zu finanziellen Möglichkeiten behindern. Es ist wichtig, an der Verbesserung ihrer Selbstwahrnehmung und ihres Selbstwertgefühls in Bezug auf Geld zu arbeiten, um eine positive finanzielle Manifestation zu fördern.

Um diese Aspekte zu stärken, bemühen wir uns, Hürden in Bezug auf Finanzen zu reduzieren/verkleinern und allgemeines Verständnis für den Themenbereich zu schaffen, sodass klar wird, dass es bei Finanzen nicht um Raketenwissenschaft geht.

Welche Rolle spielen Zielsetzungen und Visualisierung im Prozess der Geldmanifestation? Wie integrieren Sie diese in Ihre Coaching-Methode?

Die Idee der Geldmanifestation bezieht sich auf den Glauben, dass positive Gedanken, Absichten und Visualisierungen dazu beitragen können, Geld anzuziehen und finanziellen Wohlstand zu schaffen. Zielsetzungen sind dabei der Ausgangspunkt für jeden „Manifestationsprozess“. Es geht hier darum, klare finanzielle Ziele zu definieren. Dies können kurzfristige Ziele wie das Begleichen von Schulden oder langfristige Ziele wie der Aufbau der Altersvorsorge sein. Die Zielsetzungen sollten spezifisch, messbar, erreichbar, relevant und zeitgebunden sein (SMART-Kriterien). Wenn Ziele klar formuliert sind, können sie besser visualisiert und fokussierter manifestiert werden.

Beim Visualisieren der Zielsetzung geht es darum, sich vorzustellen, wie es sich anfühlt, bereits das gewünschte Geld oder den finanziellen Erfolg zu haben. Das kann wiederum bei dem Prozess helfen, positive Emotionen und Überzeugungen bezüglich des Geldes zu stärken. Es versetzt den Geist in den Glauben, dass das Ziel erreichbar, oder bereits erreicht ist.

In unserem Coaching dienen die festgelegten Ziele als Leitfaden. Die Visualisierung hilft dabei, den Fokus auf das Positive zu lenken und negative Glaubenssätze oder Ängste in Bezug auf Geld zu überwinden. Es kann helfen, Selbstzweifel und Angst vor Geldmangel zu reduzieren. Dies kann wiederum die Motivation steigern.

Mir ist jedoch wichtig zu erwähnen, dass Geldmanifestation keine Garantie für finanziellen Erfolg ist und von Person zu Person unterschiedlich funktioniert. Es ersetzt nicht die finanzielle Bildung, kluges Geldmanagement und harte Arbeit. Dennoch können Zielsetzungen und Visualisierung als hilfreiche Werkzeuge dienen, um die eigene Einstellung zum Geld zu verbessern und den Fokus auf finanzielle Ziele zu schärfen.

Wie gehen Sie damit um, wenn Klienten stark an negativen Glaubenssätzen über Geld und Reichtum festhalten? Haben Sie spezifische Techniken, um diese Blockaden aufzulösen?

Ab einem bestimmten Punkt sind uns da natürlich auch die Hände gebunden. Wir verdeutlichen aber immer wieder, dass das Ablegen von negativen Glaubenssätzen Zeit brauch und nicht von heute auf Morgen funktioniert. Das hilft unseren Klientinnen, sich nicht unter Druck zu setzen und selbstreflektiert an die Sache heranzugehen. So können sie häufig für sich allein bereits feststellen, wann sie in „alten Glaubensmustern“ festhängen und wann nicht.

Frau Mergener, vielen herzlichen Dank für das Interview.

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