Mental Coaching – Mit positiven Gedanken zu mehr Leistungsfähigkeit

Interview mit Azra Mann
In einer leistungsorientierten Gesellschaft passiert es nicht allzu selten, dass Menschen, ständig unter Druck stehend, Leistung erbringend und schuftend irgendwann zusammenbrechen, Burn-Out erleiden oder noch schlimmeres. Getrieben von der Angst, den Verpflichtungen und selbst gesetzten Zielen macht die Psyche nicht mehr mit und auch der Körper kann hierdurch irgendwann versagen. 

Jedoch gibt es auch sehr viele Menschen, die vielleicht keinen allzu stressigen Alltag haben, denen es aber schlichtweg an Selbstwertgefühl mangelt, der Ursprung dessen mal außer Acht gelassen. Stets nach einem besseren Ich strebend, kritisiert man sich oft härter als alle anderen und konzentriert sich viel zu sehr auf seine Schwächen als auf die Stärken. Glücklicherweise haben Menschen wie Azra Mann, ehemalige professionelle Tennisspielerin und Mental Coach aus Frankfurt, es sich zur Aufgabe gemacht, andere an ihrem Wissen und reichen Erfahrungsschatz teilhaben zu lassen und anderen Menschen zu helfen, das Positive in sich selbst zu sehen sowie Ängste zu überwinden. 

Mit ihr sprechen wir über ihre tägliche Arbeit als Mental Coach, mit denen sie ihren Klienten hilft.

Können Sie uns Beispiele geben, wie Sie einen Kunden dabei unterstützt haben, seine Ängste zu überwinden?

In meinen Mental-Coaching Sessions, wenn es um Thema Ängste geht, heißt erstmal tatsächlich zu ermitteln, um welche Ängste es sich handelt. Prüfungen, Wettkämpfe, Druck, Gespräche mit Vorgesetzten etc. Es ist wie immer eine Kopfsache, sich positiv oder negativ auf etwas bestimmtes einzulassen. Natürlich ist es deutlich schwieriger, etwas Geschehenem, vor allem Negativem, plötzlich positiv zu begegnen und es zu akzeptieren. Ich versuche mit dem Couchee/Klient zu analysieren, welche Gedanken mache ich mir? sind es eher ablenkende negative oder aufgabenorientierte positiven Gedanken? Üben, wie bleibe ich in der Gegenwart? vor allem, ohne es vorher zu bewerten, was wird mir passieren, wenn…? Automatismen zu schaffen, dass man den Fokus auf sich lenkt und weniger auf die Versagensängste.

Wie gehen Sie bei der Identifikation von limitierenden Überzeugungen vor?

Wenn wir über limitierenden Überzeugungen sprechen, sprechen wir über die negativen Glaubenssätze, die das Selbstwert betreffen und wie wir die Welt um uns herum sehen. Negative Glaubensätze wirken sich bei vielen wie eine Handbremse aus, die einen nicht so leicht weiterfahren lässt, außer man arbeitet fleißig daran.

Mit meinen Klienten arbeite ich daran, die limitierte Überzeugung durch positive Glaubenssätze zu ersetzten. Bis man die Routine bekommt. muss man aber Geduld aufbringen und täglich daran arbeiten, durch Selbstreflexion immer wieder die Fallen zu entdecken und diese korrigieren. Am besten schreibt man diese auf.

Als Beispiel die Affirmation: 

                      1. Selbstbeobachtung, 

                      2. negative Gedanken formulieren

                      3. erwünschtes Verhalten ausdrücken

                      4. entspannen

                      5. Umwandlung in positive Sätze

                      6. Anwenden

Eine neue Erfahrung wirkt sich sehr positiv auf die limitierte Überzeugung aus. Dafür benötigt man kleine Ziele, die man erreicht, (um sich selbst zu überzeugen) dass es auch anders geht. 

Inwieweit spielt Empathie in Ihrer Arbeit als Mental Coach eine Rolle?

Empathie ist wichtiger Bestandteil, wenn es um zwischenmenschliche Beziehung geht.

In meiner Tätigkeit als Mental Coach erleichtert die Empathie die Kommunikation.

Es ist von großer Bedeutung, den Gegenüber genau wahrzunehmen und zu versuchen, ihn zu verstehen, um eine reibungslose Kommunikation zu garantieren. Durch Empathiefähigkeit schafft man ein harmonisches Miteinander und eine Vertrauensebene, die es dem Klienten, aber auch dem Couch erleichtert, besser aufeinander zuzugehen.

Wie integrieren Sie Meditation und Atemübungen in Ihre Mental-Coaching-Sitzungen?

Bei Klienten, die in ihrem Alltag dauerhaft unter Stress und Druck stehen, führt es langfristig zur Erschöpfung. Der Leistungszuwachs entsteht in den Pausen, die meisten Menschen stehen häufig zwischen Job, Alltag und Familie.

Hierbei empfehle ich, kurze Entspannungsphasen in den Alltag einzubauen.

Dieses üben wir gemeinsam. Atemübungen und Meditation. Wir bauen die kurzen Einheiten am Anfang oder am Ende der Stunde ein. Die Klienten berichten nach kurzer Zeit über die spürbare Leistungsfähigkeit.

Wie arbeiten Sie an der Förderung eines positiven Mindsets bei Ihrem Kunden?

Ich habe die Erfahrung gemacht, egal aus welchem Bereich man zu mir in die Sitzung kam – altersunabhängig, wenn ich gefragt habe „Was zeichnet dich aus“?

„Was kanns du gut“? oder noch anders gefragt „Kennst du deine Stärken?“, die 

Antwort auf diese Fragen konnten mir die wenigsten genau geben.

Sehr schnell allerdings kam, was man nicht gut kann.

Ich bevorzuge die Stärken zu stärken und an diese zu glauben. Die realistische Selbsteinschätzung üben und durch diese die Leichtigkeit wieder zu bekommen. Stabilität über die Gedankengangsteuerung /Visualisierung herstellen.

Frau Mann, vielen Dank für das Interview.

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Azra Mann

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