Claudia Späte: Jedes Kunstwerk findet einen Interessenten

Interview mit Claudia Späte
Claudia Späte ist Inhaberin der SPÄTE GmbH – Architektur- und Ingenieurbüro in Leipzig. Mit ihr sprechen wir über formalen Wert von Kunstwerken, Begegnungen mit Kunst sowie Enthusiasmus.

Wer in Kunst investiert, will oft Leidenschaft mit Rendite verbinden. Funktioniert auch oft, doch gerade bei diesem Investment sind Recherche und Fachkenntnis nötig. Dabei hat sich Kunst als Investment über die Jahre als sichere Kapitalanlage bewährt. Warum ist ein Totalverlust bei Kunstwerken fast komplett ausgeschlossen?

Claudia Späte: Solange die Werke pfleglich behandelt werden, besteht formal ein Wert. Bekannt ist, dass sich Geschmäcker unterscheiden. Diese Tatsache wird per se nicht in Frage gestellt. Somit kann man annehmen, dass sich für jedes Kunstwerk ein Interessent finden wird.

Sammler betonen allerdings, dass Kunst keine reine Wertanlage ist. Was ist darunter zu verstehen?

Claudia Späte: Es sind Emotionen, die in jedem Werk stecken. Einerseits des Künstlers und andererseits des Betrachters. Passen beide zusammen, ergänzen sich, ziehen sich an oder verstärken sich sogar, wird das Werk gekauft. Oftmals sind es die Geschichten zum Werk oder dem Künstler, dass die Dinge interessant werden lässt. Begegnungen mit Kunst können atemlos machen und hinreißen, aufwühlen oder auch schockieren. Enthusiasmus und Freude an guten Werken muss jedoch immer wieder neu aktiviert werden. Alles ist veränderlich.

Kunst spiegelt das eigene Sein und Denken, verstanden wird sie im Kontext der Zeit.

Oftmals ist es der diffuse Kunstmarkt, der potenzielle Anleger dann doch abschreckt. Warum ist der Kunstmarkt so undurchschaubar?

Claudia Späte: Weil jeder Geheimnisse liebt.

Das Kunstgebiet ist riesig und reich an Gattungen und Stilrichtungen. Aber welche Kunstwerke sind als Investition geeignet?

Claudia Späte: Grundsätzlich jede. Raum und Budget setzen Grenzen. Selbst vergängliche Performances können als Investition gewertet werden – passt das umgebende Netzwerk, generiert sich entsprechendes Neugeschäft.

Auf welche steuerlichen Aspekte muss man beim Investieren in Kunst achten?

Claudia Späte: Handelt es sich um repräsentative Aufwertungen der eigenen Geschäftsräume [Foyer | Konferenzräume | Chefbüro] kann „Gebrauchskunst“ steuerlich berücksichtigt werden. Wir reden dabei über geringe 4stellige Beträge. WERKE sind steuerlich nicht relevant. Hilfestellung gibt zuverlässig der Steuerberater des Vertrauens.

Relativ neu im Kunstmarkt sind auch Art-Consultants. Wie können Kunstberater Anlegern effektiv helfen?

Claudia Späte: Neue Impulse zu finden und auf Relevanz zu prüfen. Sie führen Vorgespräche, können Expertisen anfordern bzw. zusammenstellen. Die Provinienzprüfungen werden so aufbereitet, dass ein Investor Hintergrundinformationen nicht selbst beschaffen muss.

Man sollte kein Geld in ein Kunstwerk stecken, das man schnell wieder kapitalisieren muss. Worauf sollte man Ihrer Meinung nach bei einem Kunstinvestment noch achten?

Claudia Späte: Expertise des Verkäufers. Provinienz der Arbeiten. Bauchgefühl.

Frau Späte, vielen Dank für das Gespräch!

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