Kunstversicherung: Schadenquote stabil – Bernd Ziegenrücker (Artekuranz GmbH & Co. KG)

Interview mit Bernd Ziegenrücker
Bernd Ziegenrücker ist Kunsthistoriker und Versicherungsmakler bei Artekuranz GmbH & Co. KG. Im Interview spricht er über die Schadenquote, Vertragsflexibilität und Risikoermittlung.

Die tiefgreifenden Folgen von Corona beeinflussen den Versicherungsmarkt nachhaltig. So wird der Ruf nach Absicherungen gegen die Folgen der Pandemie (Schließungen, Ausfälle, Umsatzrückgänge) immer lauter. Welches Versicherungsmodell könnte die Auswirkungen am besten abdecken?

Bernd Ziegenrücker: Bei Schließung kann man sofort aufheben bzw. bei Rückgängen des Volumens auch den Versicherungsvertrag jederzeit anpassen.

Der aktuelle „Markt Report 2020“ des internationalen Versicherungsmaklers Aon warnt vor steigenden Beiträgen und Prämien bei Sachversicherungen, weil z. B. Rückversicherer Probleme bekommen könnten, die Versicherten zu entschädigen. Ist die Situation so schlimm?

Bernd Ziegenrücker: Ich sehe da momentan keine Probleme (bei der Lebensversicherung sieht das anders aus). Die Allianz und andere machen Riesengewinne. Die Ratings sind m. E. auch nicht verschlechtert worden.

Aon fordert, dass Unternehmen neben der technischen Expertise besonders auf die Qualifikationen der Vermittler im Bereich der Risikoermittlung und -bewertung sowie die Schadenexpertise achten sollten. Sind Sie dahingehend geschult worden oder gibt es ein Angebot für Weiterbildung?

Bernd Ziegenrücker: Der Vermittler, der täglich mit Kunden spricht und diese auch besucht und über lange Erfahrung in seinem Spezialgebiet verfügt, der kann auch die Risikoermittlung durchführen. Zur Weiterbildung sind wir gesetzlich verpflichtet.

Für 2020 besagt der Report, dass die Schaden-Kostenquote in der industriellen und gewerblichen Sachversicherung von 98 Prozent auf 115 Prozent steigt. Die Schadenquote soll sich von 76 Prozent auf 93 Prozent erhöhen. Können Sie uns das ein bisschen erläutern?

Bernd Ziegenrücker: Ich sehe für unseren Bereich momentan keine Anzeichen für eine Verschlechterung der Schadenquote.

Wie kann sich ein Klein- oder mittleres Unternehmen gegen Umsatzeinbrüche oder Auftragsrückgänge wegen der Pandemie absichern?

Bernd Ziegenrücker: Es muss wie bisher auch Risikovorsorge betreiben. Die Makler und Versicherer können da sicherlich in einigen Bereichen sehr hilfreich sein, aber eben nur da, wo es sich um versicherbare und auch bezahlbare Risikoabdeckung geht.

Dadurch, dass viele Arbeitnehmer „Homeoffice“ machen und online unterwegs sind, soll angeblich die Cyber-Kriminalität durch vermehrte Fake-Angebote (z.B. Corona-Risikoabsicherung) steigen. Wie kann sich der Einzelne schützen?

Bernd Ziegenrücker: Der Einzelne muss mehr aufpassen, sich informieren und evt. dann eine Cyber-Versicherung abschließen.

Herr Ziegenrücker, vielen Dank für das Gespräch.

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