Der Internationale Währungsfonds IWF hat in seinem Wachstumsreport Deutschland einen schlechten politischen Führungsstil in Corona-Zeiten attestiert. Deutschlands Zukunft als Wirtschaftsstandort stehe auf dem Spiel, prophezeien die IWF-Experten. Teilen Sie diese Befürchtungen?
Nils Haupt: Nein, ich kann keinen schlechten Führungsstil erkennen. Dass in sehr volatilen und unklaren Zeiten einer Pandemie politische Fehler gemacht und mitunter falsche Entscheidungen getroffen werden, finde ich normal und wenig überraschend.
Die Politik verweist auf die ökonomische Stärke Deutschlands, der Wachstumsreport zeichnet hingegen ein anderes Bild. Deutschland und Großbritannien, selbst Italien, meistert die Krise aus Sicht des IWF besser und die Wirtschaft werde schneller in den Wachstumsmodus übergehen. Woran liegt das?
Nils Haupt: Ich erwarte, dass Deutschland relativ schnell wieder aufholen wird.
Welche Verbesserungen würden Sie sich als Unternehmer am Wirtschaftsstandort Deutschland wünschen?
Nils Haupt: Weniger Administration, mehr Mut, schnellere Digitalisierung in allen Lebensbereichen.
Wie sind Ihre Zukunftsaussichten des Unternehmens und Ihrer Branche?
Nils Haupt: Kurzfristig sehr gut, mittelfristig werden wir wieder die gewohnte Volatilität in unserer Branche sehen.
Welches Szenario fürchten Sie? Und welches sollte keinesfalls eintreten?
Nils Haupt: Corona Welle Nummer 4. Weiter grassierender Populismus. Hohe Inflation.