Rolf Mölk: Am besten wendet man sich an einen lizensierten Vermögensverwalter

Interview mit Rolf Mölk
Rolf Mölk, ist Prokurist bei HAC VermögensManagement AG. Mit ihm sprechen wir über Qualität von Fonds, Faktoren für eine langfristig erfolgreiche Anlagestrategie sowie Risiken im Portfolio.

An Aktien führt in der Altersvorsorge für die Altersvorsorge kaum ein Weg vorbei – korrekt?

Rolf Mölk: Ja.

Gemeinhin wird beim Gang an die Börse eine breite Streuung empfohlen. Aktienfonds sind die einfachste Variante hierzu. Gibt es für Privatanleger überhaupt andere Möglichkeiten breit gestreut anzulegen?

Rolf Mölk: Eine möglichst breite Streuung über verschiedene Branchen und Länder, in Kombination mit einem langen Anlagehorizont (Minimum 10 Jahre) ist die Basis, um überhaupt erfolgreich Kapital im Aktienmarkt investieren zu können.

Wer selber nicht über die Zeit und/oder die Fähigkeiten verfügt, Anlageentscheidungen zu treffen, sollte dies einem Profi überlassen. Man geht ja auch zum Zahnarzt und repariert sich die Zähne nicht selber.

Außer Aktienfonds gibt es noch breit gestreute passive Investments (die ETFs), die unserer Meinung nach nur den Vorteil haben, dass sie geringe Gebühren haben. Aber billig ist nicht gleich günstig.

Es gibt Tausende Fonds von diversen Anbietern. Wie sollten Anleger das Thema angehen, um eine vernünftige Auswahl treffen zu können?

Rolf Mölk: Es ist leider nicht einfach, an objektive Informationen heranzukommen. Auch der allwissende Dr. Google bietet da überwiegend Informationen der Anbieter, die über die wirtschaftlichen Mittel verfügen, bei Google weit oben zu stehen.

Besser ist es da, sich an einen lizensierten Vermögensverwalter seines Vertrauens zu wenden und mit diesem eine auf die eigene Situation und vor allem das eigene Risikoprofil zugeschnittene Strategie zu erarbeiten.

Wie lässt sich die Qualität von Fonds messen und prüfen?

Rolf Mölk: Das ist praktisch nur bedingt möglich, weil selten objektiv. Das Heranziehen einer Benchmark als Vergleich hilft für einen ersten Eindruck manchmal weiter, aber häufig hinken sehr gute Fonds über 2 oder 3 Jahre diesem Index hinterher, obwohl sie langfristig sehr gut sind.

Auch hier geht nichts über eine individuelle Strategie. Wichtig ist bei einem Fonds auch darauf zu achten, ob er wirklich aktiv gemanagt wird, oder sich doch schwerpunktmäßig an seinen Vergleichsindex hängt. Dann wäre es nur ein verkappter ETF.

Sind Fondsratings bei der Auswahl hilfreich?

Rolf Mölk: Nur sehr bedingt, weil nahezu immer prozyklisch. Ein Beispiel: Wir haben mit unserer Kernstrategie, Marathon Stiftungsfonds (WKN: A143AM oder A143AN), dem  ein defensives Sachwertkonzept aus ca. 80% Qualitätsaktien, 10% Gold und 10% Renten bzw. Cash zugrunde liegt, Ende Februar (kurz vor Corona) von Morningstar 3 Sterne bekommen. Nachdem wir dann auf Basis unseres Risikomanagement-Systems („Pfadfindersystem“) am 28. Februar das Aktienexposure – mittels Derivaten – auf null heruntergefahren und ab dem 24. März wieder massiv erhöht haben und somit den deutlichen Aufschwung danach voll nutzen konnten, bekamen wir von Morningstar die 5 Sterne, die wir bis heute haben. Was nützt eine solch nachträgliche Bewertung dem Anleger? Fast nichts. Hinterher sind wir alle immer schlauer. Der Fonds funktioniert schon lange so und bereits mehrfach seine Krisenfestigkeit unter Beweis gestellt. So auch im Jahre 2018, als die mittlere deutsche Aktien -26% machte, während der Stiftungsfonds bei -1,6% lag.

Was sind die wichtigsten Faktoren, die eine langfristig erfolgreiche Anlagestrategie auszeichnet?

Rolf Mölk: Über allem steht zunächst einmal überhaupt eine Strategie zu haben bzw. zu entwickeln. Wie genau soll also das Vermögen auf Aktien, Immobilien, ggfs. Gold, Renten, Cash etc. aufgeteilt sein? Strategie ist das Gegenteil von Tagesform. Letztere führt immer zu prozyklischem handeln und damit zu Vermögenseinbußen oder hohen Schwankungen. Dann geht nichts über einen erfahren „Coach“ an der Seite, der nicht nur gute Produkte auswählt, sondern Ihnen auch in schwierigen Zeiten zur Seite steht und dafür sorgt, dass Anleger eine einmal festgelegte Strategie auch durchhalten. Der Coach muss den Anleger disziplinieren und sollte nach einer nachvollziehbaren Methode arbeiten.

Wie steuert ein professioneller Vermögensverwalter die Risiken im Portfolio?

Rolf Mölk: Da gibt es sicher keinen Königsweg. Der Assetmanager unseres Hauses hat bereits im Jahre 2007 – also noch vor der Finanzkrise – unser Risikomanagementsystem „Pfadfinder“ entwickelt. Dieses stellt er interessierten Anlegern auch im 2-Wochenrhythmus über den Pfadfinderbrief zur Verfügung. Das System der Risikobegrenzung sowie die Art der Aktienauswahl sind bereits 2009 und dann noch einmal 2019 von der VTAD (Vereinigung technischer Analysten Deutschlands) ausgezeichnet worden. Hier orientieren wir uns dem tatsächlichen Anlegerverhalten weltweit, unabhängig vom eigenen Bauchgefühl.

Herr Mölk, vielen Dank für das Gespräch!

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