Simone Bußmann: Sachwerte sind ein guter Schutz

Interview mit Simone Bußmann
Simone Bußmann ist Geschäftsführerin der Bußmann Vermögensberatung in Ludwigsburg. Mit ihr sprechen wir über steigende Inflation, besonders teure Produkte sowie temporäre Steigerungen.

Stark gestiegene Energiekosten haben das Leben in Deutschland verteuert. Die Verbraucherpreise lagen im Juli 3,8 Prozent über dem Level des Vorjahres. Bedingt durch Basiseffekte bei den Energie- und Rohstoffpreisen, Auflösung des Konsum- und Investitionsstaus nach der Pandemie und temporäre Lieferengpässe in der Wirtschaft.

Was sind die Gründe für die anziehende Inflation und welche Produkte werden besonders teuer?

Simone Bußmann: Strom, Gas und Treibstoffe werden deutlich teurer. Auch Baumaterialien und Hardware sind extrem angestiegen.

Handelt es sich um eine temporäre Steigerung der Inflation oder werden wir uns an schnell steigende Preise gewöhnen müssen?

Simone Bußmann: Laut EZB sind es nur temporäre Steigerungen. Die Realität sieht wohl anders aus. Nachholeffekte, Post, Pandemie und die Energiewende lassen die Preise länger als erwartet auf höherem Niveau. Aufgrund der rigiden Klimaziele fließt kaum mehr Geld in die Erschließung neuer Energie-Rohstoff-Vorkommen, das Angebot geht schneller zurück als die Nachfrage durch Alternativen befriedigt werden kann.  Folglich steigen die Preise…

Besonders die Staatsentschuldung durch finanzielle Repression ist ja wesentlich eleganter als der harte Schnitt….

Experten betonten oft, dass eine erhöhte Inflation ein Luxusproblem für Deutschland sei. Inwiefern wäre eine zu geringe Inflation ein größeres Problem als eine steigende Inflation?

Simone Bußmann: Deflation und Inflation sind beides nicht sonderlich willkommen. Eine ständige Suggerierung, die Preise steigen, soll den Konsum motivieren …. Eine Entwertung der Arbeit ist auch nicht gewünscht. Entscheidend für die Wirtschaft sind nun mal der Zins und die Preise. Bei der Frage nach dem kleineren Übel scheiden sich die Geister. Wichtig ist doch, dass die Unternehmen weiterhin nach Optimierung und Gewinn streben. 

Für Sparer ist Inflation quasi eine schleichende Enteignung. Was können Anleger tun, um sich vor der Geldentwertung zu schützen?

Simone Bußmann: Sachwerte sind ein guter Schutz. Immobilien, Aktien, Investmentfonds/ ETFs, Gold sind schon mal ein Anfang. Auch inflationsgeschützte Anleihen.

Die Sichteinlagen bieten heute keinen Ertrag mehr, im Gegenteil: negative Zinsen führen zu einer zusätzlichen Belastung. Anlagen in Aktien oder Investmentfonds sind für die Privatanleger ein guter Anfang.

Besonders für Frauen ist es schwer, sich im Finanzdschungel zurecht zu finden. Altersarmut, Erziehungszeiten, GernderPayGap…. Frauen haben durchschnittlich weniger Einkommen und vermehrt eine niedrigere Rente im Alter. Als Mitglied der FinanzFachFrauen empfehle ich eine kompetente Beratung und Begleitung bei einer Kollegin.

Höhere Renditen bedeuten in der Regel höhere Risiken. Wie lässt sich eine geeignete Strategie finden, um Risiko und Rendite in ein gutes Verhältnis zu bekommen?

Simone Bußmann: Eine geeignete Anlagestrategie sollte individuell erarbeitet werden. Es gibt kein Allheilmittel. Jeder Mensch hat andere Bedürfnisse, Voraussetzungen und Ziele. Eine kompetente Beratung ist auch hier zielführend.

Frau Bußmann, vielen Dank für das Gespräch!

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