Andreas Hoffmann: Umweltbewusstere Bebauungspläne für die Zukunft

Interview mit Andreas Hoffmann
Andreas Hoffmann ist Geschäftsführer der ANDHOFF Immobilien GmbH. Mit ihm sprechen wir über das Verbot von Eigenheimen in Hamburg, Plattenbausiedlungen sowie das Wohnmodell der Zukunft.

Der Aufreger diese Woche in der Immobilienbranche: Hamburg verbietet Eigenheime! Hintergrund ist die Änderung der Bebauungspläne für fünf Hamburger-Stadtteile, worin Eigenheime keine Baugenehmigung mehr erhielten. Hat das Eigenheim noch eine Zukunft oder werden andere Städte folgen?

Andreas Hoffmann: Ohne Zweifel haben wir ein Problem mit dem wenig nachhaltigen Umgang mit unseren Ressourcen. Wir werden nicht umhinkommen zukünftig weniger Flächen zu versiegeln. Auch wenn es unpopulär ist, werden für die Zukunft nachhaltige und vor allem umweltbewusstere Bebauungspläne erstellt werden müssen.

Flächenverschwendung für zu wenig Menschen, Verschwendung von Baumaterial und eine schlechtere Energiebilanz werden von Politikern ins Feld geführt bei der Argumentation gegen Eigenheime. Wie viel politisches Kalkül und wie viel Fakten stecken in den Aussagen?

Andreas Hoffmann: Meiner Ansicht nach lassen sich diese Argumente kaum widerlegen. Sollten Wissenschaftler und Umweltschützer mit ihren Szenarien des Klimawandels und den damit verbunden Folgen recht behalten, würde der Einzug in eine Wohnung anstelle eines Einfamilienhauses eine eher leicht zu verschmerzende Einschränkung sein.

Sollte sich das neue Wohnideal der Grünen durchsetzen, hieße es rein in die sanierte Plattenbausiedlung und Ade Eigenheim. Ein realistisches Szenario?

Andreas Hoffmann: Ich glaube nicht an Schwarz-Weiß-Szenarien. Vermutlich werden zukünftig in Ballungsgebieten weniger Flächen für Einfamilienhaus-Bebauung ausgewiesen. Das fände ich auch richtig. Das Eigenheim als Wohnform würde dann mehr außerhalb der Städte, in weniger dicht besiedelten Gebieten vorkommen.

Wie sieht Ihrer Meinung nach das Wohnmodell der Zukunft aus in Deutschland?

Andreas Hoffmann: Wohnen in den Metropolen wird weiter verdichtet stattfinden. Die Ansprüche bezüglich des Wohnraumes pro Person werden vermutlich hier nach unten korrigiert werden. Das Leben in den weniger verdichteten Regionen rund um die Ballungsgebiete wird dann zunehmend attraktiver, insbesondere wenn es gelingt die Verkehrsanbindung an die Zentren und den Ausbau von schnellen Internetleitungen voranzutreiben.

Mal angenommen, modernisierte Plattenbauwohnungen werden zum Standard. Hätte dies nicht, bezogen auf den Mietpreis, positive Auswirkungen für Bewohner?

Andreas Hoffmann: Ich denke nein. Aus meiner Sicht besteht ein klarer Zusammenhang zwischen der finanziellen Leistungsfähigkeit der Bewohner einer Region und den Preisen für Bauland und den Baukosten.

Herr Hoffmann, vielen Dank für das Gespräch!

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