Hata Amer: Verdeckter Arbeitsmarkt

Interview mit Hata Amer
Hata Amer ist Geschäftsleiterin KRAFTARBEIT in Oberhausen. Mit ihr sprechen wir über freie Stellen auf dem Arbeitsmarkt, verdeckte Stellen sowie Vorteil für Arbeitgeber.

Nicht jede freie Stelle landet als Stellenanzeige in einer Jobbörse. Das Institut für Arbeitsmarktforschung fand heraus, dass nur ca. 35 Prozent der freien Stellen auf dem Arbeitsmarkt zu finden sind. Was hat es mit dem verdeckten Stellenmarkt auf sich?

Hata Amer: Unter dem verdeckten Arbeitsmarkt versteht man mögliche Jobangebote, die nicht auf dem gängigen Wege wie Zeitungen, Medien, Jobbörsen oder in den sozialen Medien veröffentlicht werden.

Für viele Bewerber scheint es unergründlich, warum nicht alle Stellenanzeigen in den Jobbörsen landen. Welchen Vorteil ziehen Arbeitgeber und Unternehmen aus dem verdeckten Stellenmarkt?

Hata Amer: Positionen, die schwierig zu besetzen sind und bei denen absehbar ist, dass sich nicht genügend geeignete Kandidaten bewerben, werden häufig Personalberatern/Headhuntern für Direktansprachen in Auftrag gegeben. Manchmal ist eine Position auch noch besetzt und soll mit einem anderen Mitarbeiter*in.

Doch nicht nur Arbeitgeber profitieren von verdeckten Jobausschreibungen. Wie können auch Bewerber an dem verdeckten Stellenmarkt partizipieren?

Hata Amer: Durch den verdeckten Arbeitsmarkt haben Bewerber weniger Konkurrenz. Die Chancen, zu einem Gespräch eingeladen zu werden, sind hier größer.

Nun ist nicht jedem Bewerber bewusst, wie er sich bei Bewerbungen auf diesem Markt zu verhalten hat. Wie findet man als Bewerber Zugang zu den verdeckten Stellenangeboten?

Hata Amer: Hier gibt es verschiedene Möglichkeiten. Sichtbarkeit und Präsenz erhöhen ist das Wichtigste. Eine Präsenz in sozialen Netzwerken und Headhunter selbst zu kontaktieren ist sicherlich eine gute Möglichkeit. Darüber hinaus kann man sich bei entsprechenden Firmen initiativ bewerben und „reden,“ reden über das, was man tut und tun möchte, gerade im privaten Umfeld. „Vitamin B“ kann bei der Obsuche sehr hilfreich sein.

Das Nutzen von verdeckten Stellenmärkten ist also doch einfacher, als viele meinen. Dennoch macht es Arbeit und braucht eine richtige Strategie. Welche Strategien können Sie Bewerbern ans Herz legen? Auf welche passive und aktive Weise können diese den Markt nutzen?

Hata Amer: Kreativ und aktiv werden. Eine hervorragende Möglichkeit ist hier, sein Profil in Karriere-Netzwerken zu aktivieren. Wichtig ist dabei zu beachten, dass das Profil auf dem aktuellen Stand ist. Recruiter bewegen sich bewusst auf diesen Netzwerken. (passive Suche)

Desweiteren kann man sich initiativ bei Firmen, die für einen interessant sind, bewerben oder aber auch Headhunter kontaktieren. Viele Headhunter haben sich für entsprechende Berufe/Bereiche spezialisiert und da die passenden raussuchen. (aktive Suche)

Können „Headhunter“ nicht besser die gutbezahlten Managementpositionen aus dem versteckten Stellenmarkt unter den Bewerber:innen verteilen?

Hata Amer: Für jede vakante Stelle findet eine umfangreiche Eignungsprüfung jedes einzelnen Bewerbers statt. Mit „verteilen“ ist hier nichts.

Frau Amer, vielen Dank für das Gespräch!

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