Jan Untiedt: Berufliche Neuorientierung

Interview mit Jan Untiedt
Jan Untiedt ist Geschäftsführer der MaCsis United GmbH in Dortmund. Mit ihm sprechen wir über Jobunzufriedenheit, fehlende Entwicklungsmöglichkeiten sowie gute Berufserfahrung.

Es gibt zahlreiche Gründe, warum Beschäftigte unzufrieden mit ihrem Job sind. Für viele ist aber eine berufliche Neuorientierung keine Option. Was sind die häufigsten Gründe, die zu einer Jobunzufriedenheit führen?

Jan Untiedt: Im Rahmen von Coaching-Gesprächen tauchen als häufigste Gründe für eine Jobunzufriedenheit folgende auf:

• Keine weiteren beruflichen Entwicklungsmöglichkeiten in dem aktuellen Unternehmen (beruflicher Aufstieg in dem jeweiligen Unternehmen nicht mehr möglich)

• Der Job ist zur Routine geworden und bietet keinerlei Herausforderungen mehr

Woher weiß man, dass es Zeit ist den Job zu wechseln, um sich neuen Herausforderungen zu stellen?

Jan Untiedt: Spätestens, wenn erste Krankheitssymptome auftauchen, weil man im derzeitigen Job unzufrieden ist, sollte man ernsthaft über einen Jobwechsel nachdenken.

Viele Beschäftigte über 35 haben Hemmungen sich neu zu orientieren. Kann man im fortgeschrittenen Alter noch adäquat Karriere machen?

Jan Untiedt: Eigentlich ist das Alter zwischen 35 und 45 Jahren genau das richtige Alter, um seine Karriere weiterzuentwickeln. Man verfügt in der Regel über eine gute Berufserfahrung und mit der entsprechenden Eigenmotivation und Selbstverantwortung wäre es das ideale Alter, um seine Karriere weiter auszubauen.   

Ein Neuanfang ist immer schwer. Wie kann man mentale Hürden der Neuorientierung überwinden?

Jan Untiedt: Die mentalen Hürden bei einer Neuorientierung lassen sich überwinden, wenn man Vor- und Nachteile für sich einmal zusammenstellt und jeden Vor-/Nachteil genau für sich betrachtet und abwägt. Dabei wäre im ersten Schritt eine eher rationale Betrachtung von Fakten vorteilhaft, bevor man anschließend auch persönliche Gefühle mit berücksichtigt.

Schon bei der Zusammenstellung der Vor- und Nachteile lassen sich erste persönliche Erkenntnisse gewinnen. Fakt ist aber auch, dass die Entscheidung – wie auch immer sie ausfällt – bei einem selbst liegt. Also keine „Fremdsteuerung“. Man sollte bereit sein, alle Konsequenzen bei dieser Entscheidung zu tragen bzw. zu akzeptieren.    

Was muss man also tun, damit eine berufliche Neuorientierung gelingt?

Jan Untiedt: Man sollte in sich gehen und überlegen, inwieweit man wirklich bereit ist, eine Neuorientierung anzugehen. Neben der Selbstverantwortung und der Übernahme der Konsequenzen ist vor allem auch eine Portion „Neugier auf das Neue“ sicherlich hilfreich.

Was raten Sie Beschäftigten, die mit dem Gedanken spielen, den Beruf zu wechseln?

Jan Untiedt: Den Berufswechsel faktenorientiert anzugehen und nicht ausschließlich aufgrund von persönlichen Emotionen.

Herr Untiedt, vielen Dank für das Gespräch!

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Jan Untiedt

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