Barbara Trautmann: Infektionen im Arbeitsumfeld unterbinden

Interview mit Barbara Trautmann
KION GROUP AG
Barbara Trautmann ist Senior Director Health, Safety & Environment bei der KION Group. Im Interview beantwortet sie Fragen zu Coronatests im Betrieb, Gesundheitsschutz sowie die Impfkampagne.

Die Politik hat angedeutet im Rahmen des Infektionsschutzgesetztes, Betriebe zum Testen von Mitarbeitern zu verpflichten. Es besteht Uneinigkeit über das Thema in der Koalition. Für wie sinnvoll halten Sie persönlich die Idee?

Barbara Trautmann: Für die KION Group stehen Sicherheit und Gesundheit ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an erster Stelle. Entsprechend testet unser betriebsärztlicher Dienst bereits seit geraumer Zeit umfangreich die Belegschaft – sehr zielgerichtet insbesondere dort, wo es tätigkeitsbedingt zu direkten persönlichen Kontakten kommen kann. Wir bieten darüber hinaus unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern Selbsttest an. Die Entscheidung des Kabinetts zu einem verpflichtenden Selbsttest-Angebot erfordert in unserem Unternehmen insofern keine zusätzlichen Maßnahmen.

Wie gehen Sie und Ihre Mitarbeiter mit der aktuellen Situation um?

Barbara Trautmann: Wie bereits gesagt, Sicherheit und Gesundheit stehen für uns an oberster Stelle. Die KION Group hat bereits im März 2020 ein Bündel von Maßnahmen zum Gesundheitsschutz initiiert und umgesetzt, und sie fortlaufend an die aktuelle Pandemie-Entwicklung sowie an neue wissenschaftliche Erkenntnisse angepasst. Dies umfasste von Anfang an u.a. Hygiene- und Abstandregeln, das Nutzen von medizinischem Mund-Nasen-Schutz sowie die konsequente Arbeit im Home Office, wo immer dies möglich ist. Mit diesen und weiterführenden Aktivitäten (wie auch das Testen und die konsequente Kontaktverfolgung) ist uns so sehr erfolgreich gelungen, im Arbeitsumfeld Infektionen oder gar längere Infektionsketten zu unterbinden.

Hat Ihr Unternehmen bereits Tests, denn die Verfügbarkeit soll teils schwierig sein?

Barbara Trautmann: Ja, wir sind schon vor der Bundesregierung aktiv geworden.

In Deutschland haben sich bislang über 3 Millionen Menschen mit Corona infiziert. Gab es Coronafälle in Ihrem Unternehmen und wie wurden sie behandelt?

Barbara Trautmann: Ja, wie in allen Bereichen der Gesellschaft gab es auch bei der KION Group Menschen, die erkrankt waren oder sind. Dabei ist die weit überwiegende Zahl der Infektionen auf Kontakte im privaten Bereich zurückzuführen. Aktuell betrifft das rund 0,5 Prozent der weltweiten Belegschaft.

Welche Impulse von der Politik würden Sie sich für Ihre Branche wünschen?

Barbara Trautmann: Grundsätzlich vertreten wir eine marktwirtschaftliche Position, in der die Politik die Aufgabe hat, stabile und verlässliche Rahmenbedingungen zu setzen, Bürokratie zu reduzieren und insbesondere Handelshemmnisse abzubauen. Der globale freie Waren- und Personenverkehr ist für Wohlstand aller Gesellschaften unverzichtbar. Aktuell wünschen wir uns, dass auch die Unternehmen und ihre betriebsärztlichen Dienste in die Impfkampagne einbezogen werden. Seit vielen Jahren impfen wir unsere Belegschaften sehr erfolgreich gegen Grippe aber auch vor Dienstreisen in außereuropäische Länder. Wir wären auch in der Lage, sehr effizient und schnell Covid-19-Impfungen flächendeckend durchzuführen. Dieser gesellschaftlichen Aufgabe würden wir uns sehr gerne stellen.

Frau Trautmann, vielen Dank für das Gespräch!

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